W i c h r e l , E m d r : i'her d i o Bildung von Thiolgrvpprn. [Jahrg. 72 290. F r i t z Micheel und Hans Emde: uber die Bildung von Thiolgruppen bei der Hydrolyse von Schlangengiften und EiweiBstoffen *) . lilus dem Organ.-chmi. Laborat. d. lrniversitat Miinster i. W.] ,Eingegangen B i n 1 C t August 1939.) Wie in den beiiren T-origen Mitteilungenl) gezeigt wurde. treten bei der Siurehydrolyse von Schlangengiften und verschiedenen Eiweifistoffen bei AusschluB von Sa~ierstoff Stoffe auf, die Phosphorwolframsaure reduzieren. Ein Teil von ihnen ist thiolhaltig, wie die Reaktion mit Nitroprussidnatrium zeigt . Zur ITn tersuchung gelangten PrBparate von Cob r a -N e u r o t o xi n verschiedener Reinheit 2, und native Gifte von folgenden Viperiden : Cr o t a1 u s t e r r i f i c u s , B o t h r o p s a l t e r n a t a iind -4ncistrodon piscivorus. Von EiweiBstoffen wurden unter gleichartigen Bedingungen untersucht : das durch seinen hohen Schwefelgehalt ausgezeichnete krystallisierteiln t i aris-EiweiB3) (aus dein Safte von Antiaris toxicaria), kryst. I n s u l i n , krpst. Albumin aus Hiihnereiern und Gelatine. Zum Vergleich wurden ferner 1-Cystin und S. S -G l u t a t hion herangezogen. Die Hydrolysen wurden nach verschiedenen Zeiten aufgearbeitet und das Reduktionsvermogen mit und ohne Sulfitzusatz (nach Folin photometri~ch~)) ermittelt. Um zu beurteilen, ob das Reduktionsvermogen allein auf das Vorhandensein von Thiol (Cystein) zuriickzufiihren ist wurden die Messungen ferner bei Gegenwart von Quecksilber-11-chlorid ausgefiihrt j), und zwar auch hier mit und ohne Gegenwart von Sulfit. Zunachst wurde festgestellt, daB Cystein, Cystin iind Glutathion (SH) bei Anwesenheit von Quecksilber-11-chlorid mit oder ohne Sulfit-*) Schlangengifte XI. AMitteil. l) Micheel, B. 72, 68, 397 [1939]. 2, Ilas uns zur Verfiigung stehende Gift von Naja tripudians (indische Cobra) hat zuni Teil eine wesentlich hohere Wirksamkeit a k das fruher verarbeitete : 0.3--0.35 y = 1 MI$. gegeniiber friiher 0.5 y = 1 l~1.Z. (Uber die Definition der Mauseeinheit jM.E.1 sielie Micheel u. J u n g , Ztschr. phgsiol. Chem. 239, 215, [1936].) l)ie Gewinnung von reinern Neurotoxin mit eincr Wirksamkeit von 0.12 y = 1 M.E. wurde nach einem neuen, spater zu beschreibenden Verfahren durchgefiihrt. 8 , T.l'ir verdanken dies Praparat Hrn. Geheirnrat K i l i a n i , Freiburg i. Br. 4, Alle AIIessungen dieser Arbeit wurden beim gleichen p~ (5.2) ausgefiihrt. 5 , I,ugg, Biocllem. Joum. 26, 2160 [1932]; S h i n o h o r a , Journ. biol. Chem. 111,