Reformschulen verfolgen von ihrem Selbstverständnis her einen Ansatz, der u. a. durch eine starke Betonung von Individualisierung und der Selbstregulation des Lernens gekennzeichnet ist. Bezüglich der motivationalen Bedingungen im Unterricht kann entsprechend erwartet werden, dass sich Reformschulen gegenüber Regelschulen durch ein günstigeres motivationales Klima charakterisieren lassen, das mit einer günstigeren Motivation und günstigerem emotionalem Erleben seitens der Schüler(innen) in Beziehung steht. Zur Erweiterung des noch lückenhaften Forschungsstands dazu wurden in der vorliegenden Arbeit als Aspekte des motivationalen Klimas die Klassenzielstrukturen und die Lehrkraft-Bezugsnormorientierungen an Reformschulen vergleichend zu Regelschulen untersucht. Als Indikatoren der Motivation und des emotionalen Erlebens der Schüler(innen) wurden Zielorientierungen und Leistungsangst einbezogen. Analysiert wurden Daten einer auf das Schulfach Mathematik bezogenen Studie mit 1120 Schüler(inne)n aus 56 Klassen der Sekundarstufe, darunter 22 Klassen an Reformschulen (Montessori-und Waldorf-Schulen) sowie 34 Klassen an Regelschulen. Die Ergebnisse erbrachten bedeutsame Unterschiede zwischen Reform-und Regelschulen mit durchgehend günstigeren Ausprägungen an Reformschulen. Beobachtbar waren aber auch große Überlappungen zwischen den beiden Schultypen sowie große Unterschiede zwischen Schulklassen innerhalb von Reform-und Regelschulen.
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