Konflikt ist soziales Handeln, das auf der Wahrnehmung von teilweise inkompatiblen Interessen oder Intentionen zweier oder mehrerer Personen basiert. Die Wahrnehmung der unvereinbaren Interessen muss nicht notwendigerweise von beiden Seiten geteilt werden. Formulierungen von Interessen und Intentionen sind notwendigerweise kulturell gebunden und können auch innerhalb einer Kultur Gegenstand der Auslegung sein. Für analytische Zwecke bleiben Konzeptionen von Intention und Interesse häufig Projektionen. Was vom Beobachter als Interesse oder Intention verstanden werden kann, muss unter Berücksichtigung des Kontexts geklärt werden. Es muss jedoch in der Beobachtung von Aussagen oder von Handlungsketten begründet sein, die offen ist für Operationalisierung und Falsifikation. Des Weiteren benötigt die Wahrnehmung von Konflikt nicht notwendigerweise reale Intentionen oder reale Personen, um Handlung hervorzubringen. Die Annahme von Hexerei z.B. kann Fehden generieren.
ZusammenfassungIn der soziologischen Beschäftigung mit Arbeitslosigkeit in europäischen Ländern wird zunehmend auf Arbeitsformen verwiesen, die sich jenseits von Lohnarbeit finden. Dieser Bereich wird mit dem in der Entwicklungssoziologie seit längerem diskutierten Begriff des „informellen Sektors“ belegt. Dieser Aufsatz kommt, ausgehend von empirischen Studien in Entwicklungsländern, zu dem Schluß, daß der Begriff informeller Sektor zwar deskriptiv, wohl aber kaum analytisch verwendbar sei. Der angesprochene Bereich läßt sich soziologisch als „Schicht der Ungesicherten“ bezeichnen, in der die Suche nach Sicherheit eine absolute Priorität vor der Einkommensmaximierung hat. Bei dieser Suche nach Sicherheit sticht gerade der Versuch der Schaffung kooperativer Strukturen und der meist vergebliche Appell an den Staat zur Bereitstellung kooperativer Strukturen der Sicherun hervor. Solche Versuche haben bisweilen die Form von ethnischen Vereinigungen oder auch die Form „neuer Kirchen“. Die Informalisierung bzw. Peripherisierung eines Teil der Ökonomie und Gesellschaft beruht auf einem Einsatz von Macht zur Überformung des Marktgeschehens. Diese Privilegierungs- und Monopolisierungsprozesse konzentrieren die Ressourcen in einem staatlichen/urbanen/großindustriellen Bereich und entziehen sie so den anderen Sektoren.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.