Die Blutung, Perforation, Penetration und Obstruktion durch benigne entzündliche oder postentzündliche Stenosen stellen die wesentlichen Ulkuskomplikationen dar. Die peptische Ulkusblutung Epidemiologie Bevölkerungsbasierte Studien aus den USA und England zeigen, dass die Gesamtinzidenz für die obere gastrointestinale Blutung bei etwa 100/100 000 Einwohner pro Jahr liegt. Neben der altersabhängigen Inzidenz sind Männer doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Die aktuelle Mortalitätsrate für die obere gastrointestinale (GI) Blutung liegt zwischen 2,3 und 14 % [1 -3]. Diese Daten konnten durch eine neuere französischen Multizenterstudie an über 2000 Patienten bestätigt werden [4]. ¾tiologie Etwa die Hälfte aller oberen GI-Blutungen sind durch das peptische Ulkus ventriculi/duodeni bedingt. Die Infektion mit Helicobacter pylori (Hp) sowie die Einnahme nichtsteroidaler antiinflammatorischer Medikamente (NSAID) sind die vorherrschenden Risikofaktoren. Etwa 15-30 % der Patienten, die NSAID einnehmen, entwickeln Ulzerationen, wobei die Rate schwerer Komplikationen, wie Blutungen und Perforationen, nur etwa ein Zehntel betragen [5]. Das Blutungsrisiko steigt mit der Einnahme von konventionellen NSAID, Komorbiditätsfaktoren, der gleichzeitigen Einnahme von Steroiden und Antikoagulantien sowie anamnestisch bekannten Ulkusleiden. Die Einnahme von Aspirin, welches aufgrund kardiovaskulärer Erkrankungen ein großes Einsatzspektrum aufweist, erhöht das Risiko für Blutung und Perforation um das Zweifache, ohne Nachweis einer Dosisabhän-gigkeit zwischen 75-300 mg pro Tag [6]. Weitere Faktoren sind das Rauchen und der Genuss von Alkohol. Bei einem Konsum von mehr als 15 Zigaretten pro Tag erhöht sich das Risiko für eine Ulkusperforation um das 3,5fache, ebenso ist das Blutungsrisiko um das Vierfache erhöht, wenn mehr als 42 Drinks pro Woche verzehrt werden. Therapie Der Benefit einer antisekretorischen medikamentösen Therapie bei der peptischen Ulkusblutung konnte in einer Metaanalyse eindrücklich dargelegt werden. 21 randomisierte, plazebokontrollierte Studien haben den Einfluss der Säuresuppression in der Behandlung der oberen GI-Blutung verifiziert. In 17 Studien wurde die Effektivität von H2-Rezeptor-Antagonisten, in drei weiteren der Protonenpumpenblocker Omeprazol und in einer der Einsatz von Antazida untersucht. Das Ergebnis der Metaanalyse ergab eine signifikante Reduktion der Reblutungen und operativer Eingriffe, wohingegen die Mortalität unbeeinflusst blieb [7]. In einer doppelblinden Untersuchung wurde gezeigt, dass durch die intravenöse Gabe von Omeprazol (192 mg/d, kontinuierlich über 72 h) die Reblutungsrate innerhalb von 30 Tagen von 22,5 % in der Kontrollgruppe auf 6,7 % in der Verumgruppe gesenkt wird [8]. Der positive Effekt der antisekretorischen Therapie ist vermutlich assoziiert mit einer Veränderung der mukosalen Fibrinolyseaktivität, welche im Rahmen einer gastrointestinalen Ulkusblutung zunimmt und durch die Säuresuppressionstherapie reduziert wird [9]. Die primäre Diagnostik bei der Ulkusblutung ist unbest...