Open Educational Practices (OEP) erscheinen in der Debatte um Openness im Bildungskontext und in Verbindung mit Open Educational Resources (OER) trotz einer nachweislichen Verbindung als noch relativ unterrepräsentiert. So wird hier der Annahme gefolgt, dass es aus theoretischer, empirischer wie diskursiver Perspektive notwendig erscheint für eine Kultur des Teilens und weiter eine offene Bildung im Sinne von Open Education und Open Pedagogy, die sich in Variationen von OEP manifestieren, zu sensibilisieren. Auf Grund der Bedeutung von OEP für den derzeitigen Transformationsprozess im Hochschulkontext unter den Bedingungen der Digitalisierung liefert der Beitrag einen systematischen Überblick zu Forschungsarbeiten zu OEP. Dabei findet eine Orientierung entlang der übergreifenden Fragestellung, in welchen Zusammenhängen und unter welchen Fragestellungen OEP im Kontext Hochschule erforscht werden und mit welchem Begriffsverständnis gearbeitet wird, statt. Das Ergebnis des Literature Reviews zeigt, dass in den Forschungsarbeiten ein variantenreiches Verständnis von OEP thematisiert wird. In Abhängigkeit dessen wie das Verhältnis der Praktiken der Subjekte und die Praxis jeweils gefasst werden, lassen sich vier Dimensionen einer OEP im Kontext von Openness identifizieren. Der Beitrag plädiert daher für eine begriffliche Schärfung von OEP im jeweils spezifischen Verwendungszusammenhang. Die Autorinnen forcieren dabei eine praxistheoretische Perspektive. Es wird argumentiert, dass ein praxistheoretischer Zugang es ermöglicht, offene Bildungspraktiken für den Hochschulkontext theoretisch zu fundieren und empirisch zu untersuchen, um damit einen Beitrag zur zeitgemässen Mediendidaktik respektive Medienpädagogik leisten zu können.
Offenheit an Hochschulen wird derzeit vor dem Hintergrund der Idee einer ‹Open Education› diskutiert, welche auf die Etablierung von Open Educational Practices (OEP) und Integration von Open Educational Resources (OER) im Lehr-/Lernalltag zielt. OEP und OER werden dabei nicht losgelöst voneinander thematisiert, sondern sind in den Debatten eng miteinander verwoben. Zu konstatieren ist jedoch, dass in theoretischen und empirischen Arbeiten zu OEP eine Erläuterung dessen, was unter offenen Bildungspraktiken zu verstehen ist, weitestgehend unbeantwortet bleibt. Ausgehend von der Feststellung, dass im Diskurs um OEP meist eine theoretische Reflexion des Praxisbegriffs ausgespart wird und ein programmatisch-idealistischer Duktus vorherrscht, wird im vorliegenden Beitrag für einen praxeologisch-diskursanalytisch informierten Zugang plädiert. Es wird argumentiert, dass OEP auf einer solchen Grundlage empirisch zugänglich gemacht werden können und so ein definitorisches Fundament geschaffen wird, das an aktuelle praxistheoretische Arbeiten anschliesst. Der Beitrag skizziert beispielhaft Anknüpfungspunkte mit Bezug zu aktuellen Problemfeldern, um die Potenziale der vorgestellten Forschungsperspektive aufzuzeigen.
Die im Jahr 2016 von Dander et al. publizierten Ergebnisse zur Situation des wissenschaftlichen «Nachwuchses» sensibilisierten für eine zunehmende Prekarisierung der Beschäftigungsverhältnisse von Qualifikandinnen und Qualifikanden in der deutschsprachigen Medienpädagogik, die sich auch auf den privaten Kontext ausweitet. Die Kolleginnen und Kollegen wiesen damit auf Problemlagen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Qualifikationsphasen hin, um so eine kritische Diskussion und Reflexion in der eigenen Disziplin anzuregen. Knapp vier Jahre nach der ersten Erhebung wurde eine erneute Fragebogenuntersuchung zur Lage der Qualifikandinnen und Qualifikanden in der Medienpädagogik durchgeführt, die eine Vergleichsbasis zur Umfrage aus 2014 bieten soll. Neben den thematischen Schwerpunkten zur a) Zufriedenheit mit den Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen, b) Zufriedenheit mit der Betreuungssituation und c) der Work-Life-Balance wird hierin auch den Aspekten d) Internationalisierung und Vernetzung Beachtung geschenkt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zufriedenheit im Vergleich zu von vor vier Jahren leicht abgenommen hat, obwohl der Arbeit an den Qualifikationsarbeiten auf den Stellen tendenziell mehr Zeit eingeräumt wird. Die mangelnde Planbarkeit der Karriere und oftmals fehlende berufliche Sicherheit zählt nach wie vor zu den problematischsten Aspekten für die Qualifikandinnen und Qualifikanden in der deutschsprachigen Medienpädagogik.
Der Beitrag nimmt den Umstand zum Ausgangspunkt, dass die Erwachsenenbildung sich sowohl mit der Herausforderung konfrontiert sieht Erwachsenenbildnerinnen und Erwachsenenbildner bei der Aneignung von medienpädagogisch kompetentem Handeln zu unterstützen, als auch zur Vermittlung medienbezogener Kompetenzen zu befähigen (Schmidt-Hertha et al. 2017, 36). Die Ubiquität von (digitalen) Medien in menschlichen Lebenswelten bedarf dabei keiner besonderen Betonung mehr. Medien sind Teil der Lebenswelt von Erwachsenen und in der Folge zu einem Verantwortungsbereich der Erwachsenenbildung avanciert. Die Befähigung erwachsener Menschen zur Teilhabe an der digitalen Welt kann als Kernaufgabe unter den Bedingungen von Digitalisierung gesehen werden, was voraussetzt, dass professionell tätige Erwachsenenbildnerinnen und Erwachsenenbildner Veränderungsprozesse, die mit dem Phänomen einhergehen, in den Tätigkeits- und Handlungsfeldern aktiv mitgestalten. Im vorliegenden Beitrag wird der professionstheoretische Diskurs in der Erwachsenenbildung als Hintergrundfolie aufgegriffen, um Herausforderungen und Chancen für die medienpädagogische Professionalitätsentwicklung für die Erwachsenenbildung zu skizzieren. Professionalitätsentwicklung wird dabei als lebenslanger Prozess verstanden, der in einem akademischen Studium mit entsprechendem Schwerpunkt angestossen und in der späteren Berufspraxis weiter geformt wird. Es wird ferner ein Vorschlag unterbreitet, der inhaltliche und thematische Dimensionen einer medienpädagogischen Grundbildung für die Erwachsenenbildung skizziert. Deren Integration in Studiengängen der erziehungswissenschaftlichen Teildisziplin erscheint lohnenswert im Hinblick auf die Professionalisierung angehender Erwachsenenbildnerinnen und Erwachsenenbildner.
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