Ziel der Studie war die Verbesserung der Remissionsqualität durch Anwendung einer intensivierten Induktionstherapie, welche sich bei der kindlichen ALL bewährt hat (Westberliner Therapieprotokoll); in einer modifizierten Form für Adoleszente (15–35 J.) und in einer reduzierten Form für > 35–65jährige Patienten mit ALL oder AUL. Die 8-wöchige Induktionstherapie gliedert sich in zwei Therapiephasen. Phase I enthält Prednisolon, Vincristin, Daunorubicin und L-Asparaginase, Phase II Cyclophosphamid, Cytosin-Arabinosid und 6-Mercaptopurin. Die ZNS-Prophylaxe besteht aus intrathekalen Methotrexatgaben und einer Schädelbestrahlung mit 24 Gy. Nach 3 Monaten folgt eine Reinduktionstherapie ähnlich der Induktionstherapie, jedoch mit Dexamethason und Adriamycin statt Prednisolon und Daunorubicin und ohne L-Asparaginase. Eine Erhaltungstherapie mit 6-Mercaptopurin und Methotrexat wird über einen Zeitraum von 2 Jahren durchgeführt. Seit 1979, als sich die Studiengruppe formierte, bis zum 30.06.81 wurden 170 Patienten aus 25 Kliniken mit der Erstdiagnose ALL oder AUL nach dem Studienprotokoll behandelt. Bis zum 30.11.81 hatten 162 die Therapie beendet bzw. waren auswertbar. 77,8% erreichten eine komplette Remission, 80,7% der Altersgruppe 15–35 J. und 68,3% in der Gruppe > 35–65 J. Die mediane Überlebenszeit aller Patienten betrug 24 Monate, bei den 126 Patienten mit kompletter Remission ist der Median noch nicht erreicht (letzte Beobachtung 31 Mon.). Die mediane Remissionsdauer betrug 20 Monate. Folgende prognostische Faktoren haben sich für die Remissionsdauer ergeben: Anzahl der Zytostatika-Kurse bis zum Erreichen der kompletten Remission, die immunologischen Subtypen, das Alter und die initiale Leukozytenzahl. Die Ergebnisse dieser multizentrischen Therapiestudie sind bemerkenswert im Hinblick auf Remissionsrate und -dauer. Die große Patientenzahl erlaubt eine gute Definition von Prognosefaktoren. Für Patienten mit niedrigem Risiko besteht offensichtlich eine Heilungschance.
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