Zusammenfassung Ziel dieser Arbeit war die retrospektive Betrachtung der im Zeitraum 2006–2013 in der Tierklinik Alt Sammit mittels intravitrealer Low-Dose-Gentamicininjektion behandelten an ERU erkrankten Pferden hinsichtlich Visus und Rezidiven. Material und Methoden Das Patientengut umfasste 50 Pferde (61 erkrankte Augen) unterschiedlichen Alters und Rasse, bei denen verschiedene Erkrankungsstadien vorlagen. Die Injektionslösung mit einem Gentamicingehalt von 4,0 mg pro Auge wurde jeweils unter sterilen Kautelen frisch hergestellt. Die Injektion erfolgte nach der von Pinard et al. 2005 beschriebenen Methode am Patienten in Allgemeinanästhesie und Seitenlage jeweils in einem entzündungsfreien Zeitraum. Der postoperative Beobachtungszeitraum betrug 2–96 Monate (Mittelwert 25,8 Monate, Median 15 Monate). Ergebnisse 56 von 61 (91,8 %) behandelte Augen zeigten sich im Nachbeobachtungszeitraum rezidivfrei. Bei fünf Augen (8,2 %) traten in einem Zeitraum von 2 Wochen bis 28 Monate nach dem Eingriff Rezidive auf. Bei 43 von 61 Augen (70,5 %) blieb der Visus langfristig erhalten. Postoperativ kam es bei 18 Augen zur Erblindung, wobei jedoch ein Großteil hiervon bereits präoperativ deutliche pathologische Veränderungen mit zum Teil hochgradiger Visuseinschränkung aufgewiesen hatten. Hauptursache für einen Visusverlust war die Progression einer präoperativ bestehenden Kataraktbildung. Perioperative Komplikationen beschränkten sich auf Reflux von Glaskörpermaterial in den subkonjunktivalen Raum in zwei Fällen, zwei subkonjunktivale Blutungen im Bereich der Injektionsstelle, eine intravitreale Blutung sowie zwei Fälle mit einer unmittelbar postoperativ aufgetretenen Schmerzreaktion auf die intravitreale Injektion als solche. Schlussfolgerung und klinische Relevanz Die erzielten Therapieresultate lassen sich hinsichtlich Visus und Rezidiv mit denen der Vitrektomie vergleichen. Die Komplikationsrate ist bei korrekt angewendeter Injektionstechnik und -menge äußerst gering. Die intravitreale Low-Dose-Gentamicininjektion stellt damit eine kostengünstige und komplikationsarme Alternative zur Vitrektomie dar.
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