Der deutsche Schnupftabak wurde zusammen mit den verschiedenen Mundund Kautabaksorten unter der Rubrik "Tabakerzeugnisse ohne Verbrennung" geführt und musste ab 1998 zusätzlich zu dem allgemeinen Hinweis "Die EUGesundheitsminister: Tabak gefährdet die Gesundheit" mit dem Warnhinweis "Verursacht Krebs" versehen werden., Inwieweit sind rauchlose Tabakprodukte krebserregend, und können sie hinsichtlich ihres gesundheitsschädigen-den Potenzials, v. a. im Hinblick auf das Krebsrisiko, miteinander verglichen werden? Was sind rauchlose Tabakprodukte?Unter dem Begriff "rauchlose Tabakprodukte" werden Tabakarten zusammengefasst, die sowohl oral als auch nasal konsumiert und dabei nicht verbrannt werden, wie Schnupftabak oder Mundund Kautabak. Die englische Überset-zung für Schnupftabak ist "snuff".Im angloamerikanischen Sprachraum versteht man allerdings unter dem Begriff "snuff" heute in erster Linie Mundtabak; der orale Konsum wird als "snuff dipping" bezeichnet. Unter "sniffing" versteht man dagegen die fast ausschließlich in Deutschland gebräuchliche nasale Verwendung in Form von Schnupftabak.Beim Schnupfen einer Prise werden 0,1-0,2 g Schnupftabak in die Nase eingebracht und nach einer Verweildauer von 3-5 min wieder ausgeschnäuzt. Der durchschnittliche Verbrauch pro Tag wird auf 2-10 g geschätzt. Bei einem Konsum von 2 g deutschen Schnupftabak werden etwa 14 mg Nikotin aufgenommen. Vergleichbare Werte werden beim Rauchen von 20 Filterzigaretten erreicht [25].