Zusammenfassung. Hintergrund: Während zu Beginn der COVID-19-Pandemie der Bedarf an intensivpflegerischer Versorgung steigt, sind die spezifischen Versorgungsbedarfe der Patientinnen und Patienten noch weitgehend unbekannt. Dies ist eine Herausforderung für die Arbeit von Intensivpflegenden. Ziel: Das Ziel der Studie ist eine Darstellung von Wahrnehmung der Arbeitssituation von Pflegenden auf Intensivstationen und die Konsequenzen für die Versorgung der Patientinnen und Patienten. Methode: Die Studie ist ein qualitativer Survey. Mit einem webbasierten Fragebogen wurden Narrative von insgesamt n = 902 Pflegenden erhoben. Dieser Beitrag berichtet die Wahrnehmungen von n = 397 Pflegenden aus dem Intensivbereich. Die Auswertung erfolgt mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach 18-1Mayring (2015). Ergebnisse: Die Analyse der Daten zeigt folgende sechs Kategorien: von „Man merkt den Personalmangel extrem“ bis „Das Warten auf etwas“, „Kampf um PSA (Persönliche Schutzausrüstung)“, „lehrreiche Zeit“, „erhebliche Diskrepanz“ in der Versorgung der Patientinnen und Patienten, „Kompensationsversuche“ und „ständig ein ungutes Gefühl“. Die Spannung zwischen den Wissens- und Informationsdefiziten einerseits und andererseits dem professionellen Anspruch den Schwerkranken und ihren Angehörigen gerecht zu werden, bringt die Pflegenden an ihre professionelle Belastungsgrenze. Schlussfolgerung: Es müssen Bedingungen für ethische Auseinandersetzungen für klinische Versorgungsentscheidungen entwickelt und Konzeptionen für eine klare Autonomie- und Verantwortungszuschreibung für Intensivpflegende eingeführt werden.
Zusammenfassung
Hintergrund
Aufgrund der COVID-Pandemie-bedingten Veränderungen sind Pflegende im Setting der stationären Altenpflege besonderen Belastungen ausgesetzt und können in Bezug auf ihre moralische Verantwortung Dilemmata erleben.
Ziel
Ziel dieser Untersuchung ist es, die Auswirkungen und Wahrnehmungen hinsichtlich der Entstehung von Moral distress von Pflegenden im Setting der Altenpflege während der SARS-CoV-2-Pandemie in Deutschland zu explizieren und daraus Schlussfolgerungen für die Gestaltung von Pflege in stationären Pflegeeinrichtungen zu ziehen.
Methode
Auf der Basis einer Subgruppenanalyse (n = 510) des qualitativen Surveys der COVID-19-Pflegestudie werden Wahrnehmungen von Altenpflegenden während der Pandemie in Deutschland dargestellt und hinsichtlich der Entwicklung von Moral distress ausgewertet.
Ergebnisse
Durch die Analyse können 5 Kategorien („Dass wir keine Zeit haben, um ordentlich pflegen zu können“, „Vereinsamung“, „Konflikte mit Angehörigen und Bewohnern“, „Ständige Angst um Patientensicherheit, aber auch um die eigene Sicherheit“ und „Trauer, Stress und Wut“) identifiziert werden, die differenzierte Kriterien zum Entstehen von Moral distress bei den Altenpflegenden sowie deren Auswirkungen darlegen.
Schlussfolgerungen
Aus den Erkenntnissen ist zu schlussfolgern, dass strukturelle und fachliche Lösungen entwickelt werden müssen, die es Pflegenden ermöglichen, ihr eigenes Arbeitsumfeld zu gestalten und fachliche Versorgungsentscheidungen selbstständig zu übernehmen.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.