2018
DOI: 10.1055/a-0597-1974
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Zwang und Gewalt in der Psychiatrie: die individualpsychologische Dimension der Gewaltanwendung auf Seite der Behandler

Abstract: ZusammenfassungVor dem Hintergrund einer langen paternalistischen Tradition in der Psychiatrie und Medizin allgemein wurden im vergangenen Jahrzehnt die Autonomie- und Persönlichkeitsrechte von Patienten durch die Gesetzgebung zunehmend gestärt und Gewalt- und Zwangsmaßnahmen reglementiert und eingeschränkt. Dem ärztlichen bzw. therapeutischen Handeln werden heute stärkere und engere Grenzen gesetzt und das Gleichgewicht zwischen Fürsorgestreben der Therapeuten und Autonomierechten der Patienten muss neu verha… Show more

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“…“ Behind this practice, in addition to purely pragmatic reasons, lie partly unresolved conflicts pertaining to different concepts of illness, paternalistically oriented medicine and psychiatry, and autonomy rights of the individual, as well as legislation and psychiatry. ” [ 27 ].…”
Section: Discussionmentioning
confidence: 99%
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“…“ Behind this practice, in addition to purely pragmatic reasons, lie partly unresolved conflicts pertaining to different concepts of illness, paternalistically oriented medicine and psychiatry, and autonomy rights of the individual, as well as legislation and psychiatry. ” [ 27 ].…”
Section: Discussionmentioning
confidence: 99%
“…Additionally, according to Botlender and Juckel [ 27 ], personal and situational factors often play a joint role. So, apart from factors such as poor training or lack of experience, personal life circumstances can also influence an individual’s behavior and contribute to increased aggression and violence.…”
Section: Discussionmentioning
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“…B. Geschlecht, Diagnose, vorbestehende Viktimisierung) [7] angenommen werden. In Bezug auf Fachpersonen sind als zusätzlich wichtige gewaltbegünstigende Faktoren Persönlichkeitsmerkmale und der Umgang mit Hilflosigkeit, Überforderung sowie allgemein persönliche Probleme selbst zu nennen [8][9][10]. Bottlender und Juckel beschreiben in ihrem Beitrag mögliche individuelle Faktoren, welche einen Einfluss auf die Bereitschaft von Fachpersonen haben, Zwang und Gewalt auszuüben.…”
Section: Gewaltanteile Psychiatrischer Arbeit -Ein üBerblickunclassified
“…Die Ausübung von Zwang und der dabei innewohnenden Gewaltanteile gegenüber hilfsbedürftigen Menschen steht in einem Widerspruch zu einer ethischen Grundhaltung und einem beruflichen Selbstbild [13] und löst nicht selten bei Fachpersonen eine grundlegende Ambivalenz aus [10]. Fachpersonen werden immer wieder damit konfrontiert, ihr Handeln in Zusammenhang mit Zwangsmaßnahmen verteidigen zu müssen [14].…”
Section: Gewaltanteile Psychiatrischer Arbeit Als Tabuunclassified
“…B. den Aposteln, Johannes dem Täufer, der als Vorläufer, aber hin und wieder auch als möglicher Gegenspieler von Jesus angesehen wird 38 . Es deutet sich also an, dass es psychodynamisch beim Jerusalem-Syndrom zu projektiven Identifizierungen im Sinne von Melanie Klein 5 kommt, aber in dem Sinn, dass abgespaltene Selbstinhalte nicht realen, sondern idealen, historisch-biblischen Personen zur Abwehr und Entlastung eigener innerer unbewusster Konflikte und Schwächen, bei denen durchaus religiöse Zweifel so an Jesus Christus Bestandteil sein können, übertragen werden. Dies könnte auch im Sinne des „unheimlichen“ Doppelgänger-Phänomens 12 in einer nach außen projizierender Weise gedeutet werden.…”
Section: Entstehungskonzepteunclassified