Zur Kalzinose der Rinder in Österreich VIII. Untersuchungen über die Zusammenhänge zwischen Kalzinose, Klima, Boden und Düngung in Kals in Osttirol¹

Abstract

Zusammenfassung In einer pflanzensoziologischen Untersuchung über die Jahre 1974 bis 1976 wurden in Kals (Osttirol) Talwiesen verschiedener Standorte (1320 m bis 1535 m ü. M.) sowie Almwiesen (1970 m bis 2100 m ü. M. bzw. 1840 m bis 1855 m ü. M.) verschiedener Lage und Nutzung untersucht. Intensiv genützte Talwiesen haben bis zu 59, durchschnittlich 29 Pflanzenarten, extensiv genützte Wiesen dagegen 96 bzw. durchschnittlich 56 Arten aufzuweisen. Extensiv genützte Almwiesen sind artenreicher als extensiv genützte Talwiesen. Intensive Nutzung und Düngung vermögen die Artenzahl gegenüber extensiver erheblich zu reduzieren. Goldhafer erfährt dabei eine besondere Begünstigung, wenn seine Entwicklung außerdem durch die Art der Nutzung (ein‐ oder zweischnittig) begünstigt wird. Die durch Düngung mit Phosphat und Wirtschaftsdünger verzögerte Reifung des Goldhafers führt zum Auftreten von mastigem Goldhafer, der toxischer ist als ausgereifter Goldhafer. In einer experimentellen Untersuchung auf Versuchsflächen und durch Fütterungsversuche an Kaninchen kann die Beeinflussung des Pflanzenwachstums und Hand in Hand damit das Auftreten bzw. Verschwinden kalzinogener Wirkung gegenüber Kaninchen kontrolliert werden. Trotz der in den Jahren 1960 bis 1963 durchgeführten intensiven Düngung konnte anhand einer Fallstudie nachgewiesen werden, daß der Viehstand gegenüber anderen Jahren in dem betreffenden Betrieb nicht erhöht werden konnte. Anhand eines Beispieles wird dargelegt, wie trotz Mähweidewirtschaft und reichem Godhaferbesatz durch geeignete Nutzungsmaßnahmen das Auftreten von Kalzinose verhindert werden kann. Summary Calcinosis in cattle in Austria. VIII. Studies on the relationship between calcinosis, climate, soil and manuring in Kals in East Tyrol In a plant‐sociological study in 1974–6 in Kals (East Tyrol) valleys in different locations (1320 m. to 1535 m. above sea level) and at higher altitudes (1970–2100 m. and 1840–1855 m.) were examined. Intensively used valley grazings have up to 59 – on average 29 – plant species, whereas pastures extensively used showed numbers of 96, with an average of 56 species. Extensively used high alpine pastures are richer in plant species than extensively used pastures in the valleys. Intensive use and manuring result in a reduction in the number of species compared with extensively used pasture. Goldhafer (Trisetum flavescens) ist afforded a special advantage from the way the pasture is managed (cut once or twice). Manuring with phosphate and industrial fertilizers retards the maturation of Goldhafer and results in the production of a crop which is more toxic than ripened Goldhafer. In a study on experimental plots and feeding the plant to rabbits the influence of plant growth and the concomitant increase or decrease in the calcinogenic effect of Goldhafer on rabbits were examined. Despite the intensive manuring which occurred in the years 1960 to 1963 the cattle population in the area could not be increased over that of previous years. An example is given to show how despite grass‐cutt...