Zur Beurteilung von Obsterzeugnissen aufgrund ihres Gehaltes an Sorbit

Abstract

Der sichgenetisch von der D-Glucose bzw.-Fructose herleitende Sorbit findet sich bekanntlich in allerdings recht unterschiedlicher Konzentration weitverbreitet in der pflanzlichen Natur, z. B. in zahlreichen Fruchten, besonders denjenigen der Rosaceen, aber auch in Algen, Eichengallen, Tabak usw. Nach neueren Angaben tritt dieser Hesit auch im Tierreich auf, und es ist erwiesen worden, daB in der Leber und in anderen Geweben ein DPN-abhangiges Enzym, die Sorbitdehydrase, zugegen ist, die den D-Sorbit zu Fructose oxydiert und bei deren Bildung in der Samenblase und der Placenta eine Rolle spielen diirftel; es sei dahingestellt, ob die Verwertung von Sorbit durch den Diabetiker damit im Zusammenhang steht. SchlieBlich sei erwahnt, daD dieser Alkohol nach den Angaben des Schrifttums beim Futterungsversuch an der Ratte Thiamin, moglicherweise auch andere Vitamine der B-Gruppe, beim Tier teilweise oder vollig zu ersetzen vermag2. Alle diese Beobachtungen weisen auf die Einbeziehung des Sorbits in physiologisch-chemische Prozesse hin und lassen die Ausgestaltung der Bestimmungsverfahren in biologischen Substraten als wunschenswert erscheinen. Unter Beschrankung auf eine Reihe von Obstzubereitungen wird im folgenden uber eine Methode berichtet, die sich zur routinemafiigen Untersuchung in qualitativer und in angenahert quantitativer Weise und damit vor allem fur die Zwecke der Uberwachung des Verkehrs mit den einschlagigen Erzeugnissen eignet.Die chemische Differenzierung von Obst hinsichtlich seiner Herkurift griindet sich bekanntlich auf das relativ reichliche Vorkommen von Sorbit in Stein-und Kernfriichten, wohingegen Beerenobst (im botanischen Sinne) davon nur verschwindend kleine Mengen enthalt. Statistisches Material iiber den Gehalt an diesem Zuckeralkohol ist im Schrifttum mehrfach orh hand en^'^; danach stehen die Fruchte von WeiBdorn und Eberescheals Vertreter nichtkultivierter Rosaceenmit einem Gehalt bis zu 10% (in der natiirlichen Substanz) an der S p i t~e~~~; andere Produkte folgen mit meist sehr groBem Abstand. Nach G. RE IF^ verlauft die qualitative 1 HERS, H. G . , Biochim. biophys. Acta (Amsterdam) 22, 202 (1956).