Wissenschaft und Fortbildung Lab.med. 3: 223 (1979) 223 Vorwort: Gibt es einen im Routinelaboratorium durchführbaren Test zur Erkennung malignen Wachstums? An dieser Stelle wird denjenigen Arbeitskreisen das Wort erteilt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Brauchbarkeit s.olcher Tests zu prüfen. Es muß aber Klarheit darüber sein, daß die Überprüfung dieser Tests nicht abgeschlossen ist Zusammenfassung: Der Elektrophorese-Mobilitäts-Test (EMT) stellt einen in vitro-Krebstest dar. Caspary und Field demonstrierten, daß Lymphozyten von Tumorpatienten nach Inkubation mit einem basischen Protein aus Hirngewebe, dem encephalitogenen Faktor (EF) f einen Faktor freisetzen, der zu einer Verlangsamung von Makrophagen im elektrischen Feld führt. Mit einem vereinfachten Elektrophorese-Mobilitäts-Test f bei dem die Makrophagen durch tannierte sulfosalicylsäurestabilisierte Erythrozyten (ETS) ersetzt wurden, wurden 175 Patienten mit den unterschiedlichsten malignen Erkrankungen (Karzinome. Sarkome. Systemerkrankungen etc.) untersucht. In 140 Fällen konnte eine deutliche Hemmung von mehr als 5% nachgewiesen werden; dies stellte zunächst eine Fehlerquote von 20% dar. Nach entsprechender Analyse und Herausnahme bekannter Ausnahmen verblieben 154 Mal ig no me f bei denen der EMT in 140 Fällen ( = gjo/ 0 j e / ne Lymphozytensensibilisierung gegen Tumorantigen und somit ein positives Testergebnis aufwies. Gesunde Kontrollen sowie die 102 Patienten mit nicht-malignen Erkrankungen wiesen stets, mit Ausnahme neurologischer Erkrankungen f eine Beschleunigung der tannierten Erythrozyten im elektrischen Feld auf. Unter Berücksichtigung bekannter Ausnahmen kann somit im EMT in der vorliegenden Form in über 90% die Diagnose eines Malignoms gestellt bzw. bestätigt werden. Schlüsselwörter: Elektrophorese-Mobilitätstest-Lymphocytensensibilisierung gegen Tumorantigen -Encephalitogenen Faktor -In vitro-Krebstest Summary: The electrophoretic-mobility-test (EMT) is an in vitro cancer test. CASPARY and FIELD demonstrated that lymphocytes of tumor patients liberate a soluble mediator after incubation with a basic myelinprotein (= encephalitogenic factor EF) f which leads to a reduction ofmacrophage mobility in the electrical field of a cytopherometer. With a simplified modification of the MEM test system using tanned and sulfosalicylic acid stabilized sheep erythrocytes (ETS) instead of macrophages 175 patients with different malignant diseases were checked. In 140 cases a slowing of indicator cells (ETS) of more than 5% was demonstrable. After analysing the cases 21 had to be excluded f so that a lymphocyte sensitization against EF in 140 out of 154 (= 91%) tumor patients was demonstrable. With the exception of neurological diseases, in this study neither the normal controls nor the clinical controls exhibited a significant inhibition of ETS mobility. Respecting the known exceptions in 90% it is possible to establish the correct diagnosis with this modification of EMT.