ZusammenfassungGegenstand und Ziel: Autistische Störungen sind früh beginnende, schwerwiegende Entwicklungsstörungen. Sie stellen ein heterogenes Störungsbild dar, dessen Abgrenzung zu anderen Störungsbildern schwierig sein kann. Es wird der Frage nachgegangen, ob bei Albert Einstein eine solche Störung vorgelegen hat.Methoden: Die biografischen Angaben werden daraufhin untersucht, ob die diagnostischen Kriterien für Autismus erfüllt sind.Ergebnisse: Dies ist eindeutig nicht der Fall. Es wird umfassend diskutiert, wieso es zu der Zuschreibung einer autistischen Störung bei Einstein kommt.Schlussfolgerung: Indem berühmten Persönlichkeiten wie Einstein eine Diagnose zugeschrieben wird, wird einerseits ein hohes Identifikationspotenzial hergestellt, aber auch eine Pathologisierung der Normalität vorgenommen, um Pathologie zu normalisieren.Klinische Relevanz: Aktuell ist die Diagnose Autismus eine “Modediagnose”, deren differenzialdiagnostische Abgrenzung zu anderen Störungen immer unkenntlicher wird.