Es werden Synthese und Eigenschaften der Phosphor-d( +)-weinskure beschrieben und im Zusammenhang damit eine Hypothese zur Biogenese der Weinsllure in Vorschlag gebracht.Von den im Pflanzenreich weit verbreiteten Fruchtsauren, zu denen man Citronen-, Apfel-, Wein-und Oxalsaure zahlt, hat der Mensch wohl als erste die Weinsiiure rein in Hlinden gehabt. Zwar wurde die freie Saure erst im Jahre 1769 von Carl Wilhelm Scheele dargestellt, aber in Form ihres sauren Kaliumsalzes war die Weinsiiure schon im Altertum bekannt. Um so verwunderlicher ist es, daB uber die Biogenese der Weinsaure im Gegensatz zu den ubrigen Fruchtsauren fast nichts bekannt ist und auoh der biologische Abbau der Weinsiiure, zu welchem neben vielen Einzellern auch die hohere Pflanze befahigt istl), noch im Dunkeln liegt.Bei der Suche nach einer biologisch moglichen Vorstufe wird man von der Annahme ausgehen diirfen, daB die Weinsliure ebenso wie die iibrigen Fruchtsiiuren in engster Beziehung zum intermediiiren Stoffwechsel der Kohlenhydrate steht, zwar nicht gerade wie Citronen-oder ApfelsBure direkt in den cyclischen ProzeB der Oxydation von aus dem Zucker primar gebildeter ,,aktivierter Essigsaure"2) eingeschaltet ist, aber doch, etwa so wie OxalsLure3), auf einem Nebengeleise des CitronensLure-Cyclus liegt. Das wird allein schon durch die Tatsache nahegelegt, da13 Weinsaure wie die im Cyclus stehenden Sauren, die Bernstein-, Fumar-, Apfel-und Oxalessigsaure, eine C,-Dicarbonsaure ist.