Wiederaufnahmen nach Akut- und Entwöhnungstherapie: Stationäre Behandlung drei Jahre vor und nach der Indexbehandlung

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Der Ressourcenbedarf reha- und nicht rehafähiger Alkoholabhängiger wurde retrospektiv über 7 Jahre mit klinischen Routinedaten sektorübergreifend untersucht. Methode Im prä-post-Vergleich wurde nach einer Indexbehandlung (IB) die Inanspruchnahme von stationärer Rehabilitation und Akutbehandlung überprüft. Ergebnisse Nach der IB nahm die Zahl der Rehabilitanden mit weiterem Behandlungsbedarf um 59% ab, die der Akutpatienten dagegen um 67% zu, die der nicht rehafähigen Patienten sogar um 76%. 23% der Indexpatienten mit qualifiziertem Entzug (QE) und 8% der Patienten mit chronifiziertem Verlauf (CMA) wurden in eine rehabilitative Behandlung übergeleitet. 29% der Reha-, 42% der QE- und 60% der CMA-Patienten wurden in 3 Folgejahren erneut stationär behandelt. Schlussfolgerungen Rehabilitative Behandlung verringert den stationären Ressourcenverbrauch. Nicht rehafähige Akutpatienten (CMA) haben auf hohem Ausgangsniveau einen weiter steigenden Ressourcenverbrauch.

Nahtlosverfahren 4.0 – Eine hybride Intervention zur Kliniknachsorge bei alkoholbezogenen Störungen

“…Der Verlauf alkoholbezogener Störungen tendiert zur Chronifizierung, wodurch ein erhöhter stationärer Behandlungsbedarf begründet wird 9 . Der Kern der stationären, später ambulanten Behandlung lässt sich schematisch in die vier Phasen Vorbereitung , Entzug , Rehabilitation und abschließender Nachsorge unterteilen.…”

“…Konsequenterweise haben sich im Versorgungssystem neben der konventionellen Behandlung auch Selbsthilfegruppen sowie diverse soziale Dienste etabliert 15 . Dementsprechend gestaltet sich die Versorgungsituation sehr heterogen, allerdings nehmen nur 23% eine Nachsorgemaßnahme in Anspruch 9 . Die Gründe für diesen Versorgungsmissstand sind vielfältig und reichen von mangelnder Einsicht der Patienten bis zu ungenügenden Kenntnissen zu verfügbaren Angeboten des komplex-heterogenen Suchthilfesystems.…”

“…Werden die bisherigen Ergebnisse im Vergleich zur Routinebehandlung gesetzt, zeigt sich eine bedeutsame Verbesserung der Behandlungserfolge durch Appstinence . Ebenda werden 48% der Betroffenen innerhalb von drei Monaten rehospitalisiert, zudem werden lediglich 23% der Betroffenen nach einem qualifizierten Entzug an eine Nachsorgemaßnahme weitergeleitet 9 .…”