Zusammenfassung
Hintergrund Das Krankheitsverständnis der Patienten sowie deren Erwartungen an das Aufklärungsgespräch und den Therapieerfolg entsprechen nicht immer den ärztlichen Zielsetzungen und Einschätzungen. Umso wichtiger ist es, dass man im Aufklärungsgespräch gezielt auf Erwartungen und Wissenslücken der Patienten eingehen kann, insbesondere wenn es um den therapeutischen Erfolg geht. Das Ziel dieser Arbeit ist die Erhebung des krankheitsbezogenen Wissensstands und die Evaluierung der Erwartungen von Patienten in ophthalmologischer Behandlung.
Methode Mittels überwiegend geschlossener Fragen wurden in einer ophthalmologischen Ambulanz einer Universitätsklinik konsekutiv 100 Patienten anonym und strukturiert befragt. Die Antwortmöglichkeiten wurden überwiegend als Einzelauswahl auf einer Ratingskala vorgegeben.
Ergebnis 55% der Patienten hatten im Vorfeld einen ophthalmologischen Eingriff erlebt, 36% mindestens 2 ophthalmologische Eingriffe. Mehr als die Hälfte der Patienten hatte sich nicht näher mit dem bevorstehenden Eingriff beschäftigt (52%). Am meisten hatten die Patienten Angst vor Komplikationen (59%), am wenigsten vor der Betäubung (29%). Am wichtigsten war den Patienten eine Aufklärung über Komplikationen und sie wünschten sich am meisten Informationen über die Auswirkungen des Eingriffs auf den Alltag.
Schlussfolgerung Etwa die Hälfte der Patienten hatte sich im Vorfeld des Aufklärungsgesprächs nicht mit dem erforderlichen operativen Eingriff beschäftigt. Eine verständliche Aufklärung hinsichtlich der Erfolgsraten und der möglichen postoperativen Beeinträchtigungen sowie die Bereitstellung von übersichtlichem Aufklärungsmaterial erscheinen maßgeblich. So könnten über die Klinikhomepage Patienten im Vorfeld eines operativen Eingriffs allgemeine Informationen angeboten werden. Neue Medien scheinen für Patienten in diesem Zusammenhang bisher allerdings noch eine untergeordnete Rolle zu spielen.