Verifizierung moderner zerstörungsfreier Prüfverfahren an einem Abbruchbauwerk

Abstract

Die Entwicklung zerstörungsfreier Prüfverfahren im Bauwesen (ZfPBau‐Verfahren) hat in den letzten Jahren zu einer rasanten Leistungssteigerung geführt. Etliche Verfahren haben das Potenzial, in der Zukunft vom “Stand der Wissenschaft” zum “Stand der Technik” zu werden. Damit dies geschieht, muss möglichen Kunden vermittelt werden, welche Prüfaufgabe mit welchem Verfahren bearbeitet werden kann und wie zuverlässig die Ergebnisse sind. Um die Leistungsfähigkeit von ZfPBau‐Verfahren nachzuweisen, ist eine genaue Kenntnis des wirklichen Bestands und der tatsächlichen Schäden erforderlich, um diese mit den Messergebnissen zu vergleichen und deren Güte zu bewerten. Mit dem Abriss der Spandauer‐ Damm‐Brücke in Berlin ergab sich die Gelegenheit, zunächst eine großflächige Zustandsermittlung der Fahrbahnplatte bezüglich des Grads vorhandener Korrosionsschäden und des Verpresszustands von Spanngliedern vorzunehmen. Durch den vorgefundenen Zustand der Quervorspannung mit nachweislich vorhandenen Brüchen der Spanndrähte konnte an diesem Abrissbauwerk die Leistungsfähigkeit des Remanenzmagnetismusverfahrens zur Ortung von Spanndrahtbrüchen erstmals großflächig nachgewiesen werden, wobei auch der Vergleich der Untersuchungen mit und ohne Fahrbahnbelag durchgeführt wurde. Da der Anteil an vorhandenen Verpressfehlern nach großflächiger Auswertung sich als sehr gering herausstellte und an den ausgelösten Brückenteilen keine Verpressfehler vorhanden waren, wird in diesem Beitrag die Leistungsfähigkeit der Kombination von Radar und Ultraschall mit bildgebender Darstellung gezeigt. Damit wird es künftig möglich sein, Informationen zur Rekonstruktion nicht vorhandener Bestandspläne zu gewinnen.

Bauwerkscanner zur automatisierten und kombinierten Anwendung zerstörungsfreier Prüfverfahren im Bauwesen

“…Eine solche Quantifizierung der Güte von Verfahren ist am Besten an Abbruchbauwerken möglich, an denen eine Verifizierung von Verdachtsstellen möglich ist [14]. Während die Ermittlung der inneren Konstruktion an realen Bauteilen meist möglich ist, stellt sich die zuverlässige Ortung von Verpressfehlern nach wie vor schwieriger dar.…”

Die Überprüfung von Spannbetonkonstruktionen auf Unversehrtheit der Spannglieder

“…Die Einschätzung, welche Grenzen das Verfahren z. B. bei der Erkennung der Anzahl der gebrochenen Litzen oder bei sehr tief liegenden Lagen der Spannstahlbewehrung hat, wurde durch systematische Untersuchungen erforscht [13].…”

Qualitätssicherung für Rissfüllungen: ein neuer Ansatz mit bildgebenden Ultraschallverfahren

“…Hauptsächlich dienen ZfPBau-Verfahren der Strukturaufklärung -beispielhaft seien die Dickenbestimmung und die Ortung von schlaffer Bewehrung und Spanngliedern [1] sowie anderen Einbauteilen genannt -und der Beurteilung von Mängeln und Schäden wie z. B. Verpressfehlern in Hüllrohren [2], Verdichtungsmängeln, Ablösungen oder Spannstahlbrüchen [3]. Zunehmend werden ZfPBau-Verfahren aber auch zur Qualitätssicherung im Neubau -Beispiele hierfür sind die Tunnelinnenschalenprüfung nach RI-ZFP-TU [4] sowie die Betondeckungsmessung im Rahmen der Erstprüfung von Brücken -und beim Bauen im Bestand eingesetzt.…”