Das Unnütze Wissen in Der Literatur 2016
DOI: 10.5771/9783968216706-235
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Unnützes Wissen als epistemisches Problem der Spurensuche

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“…Insbesondere das ausgehende 19. Jahrhundert beruft sich immer wieder auf die »feste Sicherheit der Arbeitsmethode«, 31 durch die sich die Verarbeitung und Beurteilung von Wissen seitens eines »speziellen Fachmanns« 32 von den epistemischen Praktiken eines Dilettanten unterscheidet: 33 Die »Einfälle« und »Konjekturen« 34 der Dilettanten mögen, so Max Weber in Dilettantismus als Beruf, genauso fruchtbar sein wie die der Fachleute -dennoch: Ihnen fehlen die Ausbildung und das Gerät, um diese Einfälle in ihrer tragweite »nachzukontrollieren«. 35 Mithin bleibt diesen wissenschaftlichen Amateuren, diesen scientifiques amateurs, wie Bruno Latour sie nennt, nichts anderes übrig, als zu versuchen, die Resultate der Wissenschaften unter nicht-professionellen Bedingungen außerhalb der Institution, »in ihren Werkstätten, Garagen und Speichern in kleinerem Maßstab zu reproduzieren«.…”
Section: Modi Der Wissensverarbeitungunclassified
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“…Insbesondere das ausgehende 19. Jahrhundert beruft sich immer wieder auf die »feste Sicherheit der Arbeitsmethode«, 31 durch die sich die Verarbeitung und Beurteilung von Wissen seitens eines »speziellen Fachmanns« 32 von den epistemischen Praktiken eines Dilettanten unterscheidet: 33 Die »Einfälle« und »Konjekturen« 34 der Dilettanten mögen, so Max Weber in Dilettantismus als Beruf, genauso fruchtbar sein wie die der Fachleute -dennoch: Ihnen fehlen die Ausbildung und das Gerät, um diese Einfälle in ihrer tragweite »nachzukontrollieren«. 35 Mithin bleibt diesen wissenschaftlichen Amateuren, diesen scientifiques amateurs, wie Bruno Latour sie nennt, nichts anderes übrig, als zu versuchen, die Resultate der Wissenschaften unter nicht-professionellen Bedingungen außerhalb der Institution, »in ihren Werkstätten, Garagen und Speichern in kleinerem Maßstab zu reproduzieren«.…”
Section: Modi Der Wissensverarbeitungunclassified
“…Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang zunächst die Formulierung »to deduce this knowledge«: offenbar ist die deduction eine Maschine zur Produktion von Wissen, die anders als die Beobachtung (observation) keinen direkten Zugang zu den Quellen des Augenzeugen-Wissens hat, sondern nur auf indirektem Weg zu ihrem Wissen gelangt: dem Weg der logischen Inferenz. Dieses, wie ich es nennen möchte, Folgerungs-Wissen, wird jedoch erst dann zu einem nützlichen Werkzeug der Problemlösung, wenn es zu einer Verbindung von deduction und observation kommt: »Surely the one to some extent implies the other«, 47 stellt Holmes fest. Bemerkenswert ist aber auch noch etwas anderes: die Vehemenz, mit der Holmes verneint, seine Methode basiere auf bloßem Raten, es handele sich bei seinen Folgerungen womöglich um »mere guess-work«: »›No, no: I never guess.…”
Section: Modi Der Wissensverarbeitungunclassified
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