Umsetzungen von Thiazylhalogeniden XSN (X = F, Cl) mit perfluorierten Iminen R_f2NH (R_f = F, CF₃, CF₃S, (CF₃)₂C, (CF₃)₂ S): Versuche zur Darstellung von Aminothiazylen (NSN)

Abstract

Thiazylhalogenide oder deren Vorstufen Cl3S3N3 bzw. FC(O)NSF2 reagieren mit Perfluoriminen zu entsprechenden Aminothiazylen, die instabile, reaktive Zwischen‐produkte darstellen. Während sich HNF2 bzw. KF · HNF2 mit FSN zu den Endprodukten N2F4 und S4N4 umsetzt, liefert [(CF3)2N]2Hg mit Cl3S3N3 die Stoffe CF3NCF2, FSN und HgCl2. Die Reaktion von (CF3S)2NH bzw. [(CF3S)2N]2Hg mit FSN liefert vermutlich über die Zwischenstufe (CF3S)2NSN das erwartete Umlagerungsprodukt CF3SNSNSCF3 (4). Überraschenderweise bildet (CF3)2CNLi mit ClSN, Cl3S3N3 oder [S3N2Cl]Cl in Anwesenheit von NH4Cl 4,5‐Dihydro‐3,3,5,5‐tetrakis(trifluormethyl)‐3H‐1λ4,2,4,6‐thiatriazin (6) und als Nebenprodukte (CF3)2CNSxNC(CF3)2 (X = 1, 2) (7a, 7b). Die CsF katalysierte Umsetzung von (CF3)2CNLi mit FSN bei 70 bis 80°C liefert in geringen Ausbeuten (CF3)2CNSNSNCF(CF3)2 (8) sowie 7a, b. In Abwesenheit von CsF sind nur 7a, b als Reaktionsprodukte nachweisbar. Setzt man (CF3)2SNH mit FSN um, so erhält man CF3SCF3, S4N4 und N2. Mittels 19F‐ und 14N‐NMR‐spektroskopischer Untersuchungen konnte gezeigt werden, daß (CF3)2SNSN sich zwischenzeitlich als instabile Verbindung bildet.