Umgang mit Wissen

Abstract

Überlegungen zur Relevanz der Erziehungswissenschaft in unterschiedlichen PraxisbereichenSummary: In this article, problems of the relation between scientific knowledge in education, educational policy, and educational practice are formulated on the basis of different forms and aspects ofknowlegde-use and knowlegde-exchange. Knowlegde-use is not only a matter of applicating gained research results, but also -and 'before' that -an important aspect of the pre-conceptualization of the research-field in question. The phenomenon is illustrated by discussing the influence of different 'models of man', by showing the relevance of different instructional theories and/or teaching-models for instructional research and practice, and by analyzing the forms of knowlegde-use and -abuse in the area of educational evaluation and educational policy. Finally, the relevance of conceptual exchange between scientific language and public language is discussed as an important aspect in the process of knowlegde-use. Solange und soweit Erziehungswissenschaft als Wissenschaft "vonKollegen für Kollegen" betrieben wird, hat sie keine Anwendungsprobleme außerhalb der Profession: Kollegen urteilen über die Relevanz der Beiträge von Kollegen für den Fortschritt des Wissens in der Disziplin. Erst mit dem Übergang von einer "gelehrten" zu einer "beratenden" Profession d.h. von einer kollegen-zu einer klientenabhängigen Profession (vgl. Beck 1981) verläßt Erziehungswissenschaft den Elfenbeinturm und muß sich mit Erwartungen auseinandersetzen, die von außerwissenschaftlichen Instanzen an sie herangetragen werden, auf die sie zu reagieren hat, die sie zumindest teilweise antizipieren können muß, ohne sie jedoch autonom steuern zu können.Teile der Erziehungswissenschaft in der BRD haben diesen Übergang von einer "gelehrten" zu einer "beratenden" Profession in der Zeit der Bildungsreform vollzogen, als gesellschaftliche und politische Instanzen den Sachverstand einer sich z.T. erst konstituierenden Erziehungswissenschaft für bildungspolitische Entscheidungen in den unterschiedlichen Bereichen des Schulwesens zu nutzen versuchten. Für die Lösung der damit gestellten Anwendungsprobleme war die Erziehungswissenschaft damals denk- 362