In den Ländern mit hohem sozialökonomischen Status ist die Inzidenz des Harnsteinleidens im Ansteigen begriffen [11]. Die Angaben in der internationalen Literatur zur Prävalenz (Krankheitshäufigkeit während des Lebens) schwanken zwischen 4-15%, wobei zu beachten ist, dass häufig keine landesweite Befragung durchgeführt wurde.Meist erfolgte die Erhebung an ausgewählten Kollektiven bestimmter Regionen, Berufsgruppen bzw. Jahrgänge [10,18,42]. In eigenen repräsentativen Untersuchungen für Deutschland wurde mit INFAS (Bonn-Bad Godesberg) im Jahre 1979 eine ᭤Prävalenz von 4% und eine jährliche ᭤Inzidenz von 0,54% ermittelt [43], (Tabelle 1). In einer aktuellen Erhebung im Jahre 2001 wiederum mit INFAS unter Beibehaltung der Fragestellung wurde ein Anstieg der Prävalenz auf 4,7% und der Inzidenz für das Jahr 2000 auf sogar 1,47% festgestellt.Männer erkranken häufiger als Frauen. Bei 50-bis 64-jährigen Männern fand man eine Prävalenz von 9,7%, Frauen in der gleichen Altersgruppe waren mit 5,9% beteiligt [20]. Dieser starke Anstieg der Harnsteinerkrankungen muss das Signal sein, den Harnstein nur als Symptom einer Erkrankung zu erkennen und durch weitere Abklärung die Basis für eine erfolgreiche Rezidivprophylaxe zu schaffen [2,5,6,7,8,12,13,22,24,27,29,30,32,33,34,36,37,40,41].
Kosten. DieEinordnung des Harnsteinleidens unter die Volkskrankheiten ist nach diesen Studien gerechtfertigt. Die Therapie ist mit erheblichen Kosten verbunden. Eigene Recherchen hatten 1993 ergeben, dass eine Steinepisode durchschnittlich 2500 EUR Behandlungskosten verursacht [31]. Nach einer aktuellen Studie betrugen bei einer gesetzlichen Krankenkasse im süddeutschen Raum die Kosten pro Harnsteinpatient ca. 5500 EUR und nahezu 70% der Patienten mussten stationär behandelt werden [39]. Sehr häufig ist die Harnsteinerkrankung mit langer Krankschreibung verbunden. Nachsorge. Durch konsequente Nachsorge können sehr viele Steinepisoden verhindert werden. Im ambulanten ᭤BONNER-Nachsorgeprogramm konnte eine Reduktion der Steinfrequenz um 50% erreicht werden [31]. Die Metaphylaxekosten liegen weit ᭤ Prävalenz, Inzidenz Männer erkranken häufiger als Frauen