Scholl, Bbttger: Uber freie organieche Radikale (X.). [Jahrg. 64diskutiert werden wird, innerhalb 30 Min. von praktisch o bis auf 50%, in einer weiteren halben Stunde bis praktisch auf denjenigen des Triacetates empor (vergl. Fig. I). Ahnliche Kurven wurden bei anderen Cellulose-Materialien erhalten, wobei natiirlich die Geschw'indigkeit von der Art des betreffenden Praparates beeinflufit wird.Eine ausfiihrliche Besprechung dieser kinetischen Untersuchungen wird an anderer Stelle erfolgen. Hier sei nur folgendes hervorgehoben : Bernoulli, S c h e n k u n d HagenbuchIO) haben a d Grund vonuntersuchungen uber den zeitlichen Verlauf der Acetylierung der Cellulose rnit Eisessig oder Essigsaureanhydrid ohne Katalysdtor Schliisse auf die Reaktions-Zuganglichkeit der einzelnen OH-Gruppen im Cellulose-Molekiil gezogen und Versuche bei Gegenwart von Ratalysatoren als Grundlage fiir solche Betrachtungen abgelehnt, weil hier , ,die Erscheinungen der Hydrolyse den reinen Acetylierungs-Vorgang so stark iiberlagern, daB es nicht moglich ist, uber dessen Verlauf etwas auszusagen". Verfasser halten diese Auffassung nicht fiir zutreffend. Es erscheint nicht gerechtfertigt anzunehmen, daB die glatte Acetylierung der Cellulose zu hochviscosen Acetaten, die in Gegenwart hochaktiver Katalysatoren, wie HClO,, schon bei kleinsten Saure-Konzentrationen und bei niedrigen Temperaturen gelingt, mehr durch Nebenreaktionen gestort ist, als die Acetylierung mit Essigsaure oder Essigsaure-anhydrid allein, die hohe Temperaturen und lange Acetylierungs-Zeiten erfordert und nicht zu hochmolekularen, wertvollen Cellulose-acetaten gefiihrt hat. Die Moglichkeit, aus dem zeitlichen Verlauf der Acetylierung Schliisse strukturchemischer Art zu ziehen, ware uberhaupt nur dann gegeben, wenn auBer dem eigentlichen Acetylierungsvorgang auch die durch den heterogenen Charakter der Reaktion bedingten Komplikationen, wie der EinfluB der Wachstums-Struktur der F a w n , Benetzungs-, Diffusions-und Quellungs-Vorgiinge u. a. in Rechnung gesetzt werden konnten. Fur das unserer Arbeit entgegengebrachte Interesse sprechen wir Hrn. Prof. F r e u n d l i c h unsern herzlichen Dank aus. 290. RolandScholl undOskarB6ttger: Oberfreie organhche Radikale, 10. Mitteil.l) : Die , ,Aryl-peri-pyrrolino-anthranol-azyle" als neuartige, stickstoff-haltige, einheitlich krystallisierte, h i e Radikale mit einwertigem Sauerstoff und a l s Bildner von Molekiilverbindungen mit Methan-Kohlenwasserstoffen. jhus d. Institut f . Organ. Chemie d. T e c h . Hochschule Dresden.] (Eingegangen am 5. Juni 1931.) Aus den gelben Monoximen v o n Aryl-a-anthrachinonylketonen entstehen, wie in den Mitteilungen 5-7 berichtet worden ista), mit Zinks t a u b u n d alkohol. A m m o n i a k violettblaue Verbindungen von guter Krystallisationsfahigkeit, die in organischen Mitteln tieffarbige,' zum Teil lebhaft fluorescierende, luft-bestandige, aber licht-empfindliche TAsungen bilden und durch Molekulargewichts-Bestimmungen in schmelzendem Campher (176~) und gefrierendem Nitro-benzol (60), sowie durch den ...