694 6 . eber dCe 4nnere RsCbung &her and pZast.lsch-fester Earper und d4e Gr&iEt4gke/t des Poiseud Z Zeschen GTeset#esI); von E e 4 n r i c h GZaser. linleitung. Unter plastisch-festen Korpern verstehen wir solche, die sich gegen schnelle Deformationen wie feste Karper, gegen langsame dagegen wie plastische verhalten. Man kann sie als Flussigkeiten mit sehr gro6er innerer Reibung auffassen. Ihr Verhalten ist unter anderem deshalb wichtig, weil neuere Untersuchungen gezeigt haben, da6 das gliihende Magma im Erdinnern wahrscheinlich Eigenschaften besitzt, die mit denen einer solchen Substanz in vielen Punkten iibereinstimmen. z, Zur Bestimmung ihrer inneren Reibung ist unter anderem auch die P o i s euillesche Stromungsmethode angewandt worden von C. Barus3), A. H e y d~e i l l e r~) , und in neuester Zeit von R. Ladenburg.6) Letzterer hat Gemische von Kolophonium und Terpentinol, deren ZiZhigkeit von der GrOBenordnung 1 Os war, teils nach der Stokesschen Methode der fallenden Kugeln, teils nach der Poiseuilleschen Methode untersucht. Kurz vorher bat R. Reigero) Untersuchungen iiber die Anwendbarkeit der Poiseuilleschen Methode auf plastischfeste Eorper verbffentlicht. Als Versuchssubstanz benutzte er Kolophonium, dem er durch wechselnde Znsiitze von Terpen-1) Anmug aus einer Erlanger Inaugural-Dissertation.2) Vgl. Do e l t e r , Petrogenesis , erschienen in den Monographien 3) C. B a r u s , Phil. Mag. (5) 29. p. 337. 1890. 4) A. H e y d w e i l l e r , Wied. Ann. 63. p. 56. 1897. 5 ) R. L a d e n b u r g , tfber die innere Reibung ziiher Flussigkeiten und ihre Abhiingigkeit vom Druck, Miinchner Diss. 1906; neuerdings im Auazug erschienen Ann. d. Phps. 22. p. 287. 1907. 6) R. R e i g e r , ffber die Gultigkeit des Poiseuilleschen Geaetzes bei ziihflussigen und festen Kiirpern, Ann. d. Phys. 19. p. 986-1006.
1906.der Wissenschaft, Heft 13. p. 3ff.
Innere Reibung zaher und plastischfester Fluss9keiten. 695tinol verschiedene Zahigkeitsgrade erteilte. E r untersuchte diese Gemische unter den verscbiedensten Verbaltnissen und fand, daS das Poiseuillesche Gesetz in erster Annilherung auch bei sehr ziihen und plaa.tisch-festen Karpern gilt. Bei seinen Gemischen ergaben sich Reibungskoeffizienten von q = 3,Ol . l o 8 bis 17 = 1,32. los, bei Temperaturen von 8,2 bis 9,0°.Er kontrollierte die Ergebnisse seiner Versuche durch die Ermittelung von q aus der Gestalt der Stromfliichen und fand dabei die nach Poiseuille gehndenen Werte bestiitigt. Die Abweichung betrug nur 3,4 Proz.1) E. Hagenbach, uber die Bestimmung der Zghigkeit, Pogg. Ann. 109. p. 358ff. 1860.