Die physikalische Chernie hat in den letzten drei Jahren eine Reihe von weittragenden Ergebnissen gezeitigt. Im Mittelpunkt des Interesses stehen fur den Chemiker die kleiristen Bausteine der Elemente, die Atome und Elektronen, und gerade auf dem Gebiete der A \ t o m t h e o r i e aind unsere Kenntnisse, die sich auf die B o h r -S o m -111 e r f e 1 d sche Theorie griinden, stark erweitert worden. Wenn auch die Realitat der Korpuskeln durch die neue Quantenniechanik aufs starkste eingeschrankt wird, 90 mu6 im folgenden docli noch diese neue Richtung der Physih, die hauptshchlich durch S c h r o e d i n g e r und H e i s e 11 b e r g vertreten wird, unberiicksichtigt bleiben, da die Folgen der Quantenmechanik bisher noch gar nicht zu iiberselien sind, und moglicherweise sogar unsere physikalischen Grundanschauungen durch sie vollig erschiittert werden konnen.Die Elektronen sind nach S t o n e r I ) und J. D. M. S m i t h z, uber die Atomniveaus derart verteilt, daD die Anzahl der Elektronen auf jeder voll besetzten Schale gleich der doppelten Summe ihrer inneren Quantenzahlen ist. Diese Vorstellung griindet sich auf die L a n d 6 sche Klassifikation der Rontgenstrahlenniveaus. Aus rein chemischen Eigenschaften folgt nach L u x 3 , dieselbe Elektronerianordnung. Ein Verfahren zur direkten Bestimmung der Elektronenbesetzungszahlen der verschiedrnen Atomniveaus ist von L a r s s o n , S i eg a h 11 und W a 11 e r *) vorgeschlagen worden. Die B o h r sche Theorie iiber das Eindringeri auDerer Elektronenbahnen in das Innere des Atoms wird mit der relativistischen Theorie der Feinstrukiur von S o min e r f e 1 cl durch M i 11 i k a n und B o w e n 5), die eine Korrespondenz zwischen Itontgenniveaus und gewissen optischen Termen nachweisen, vereinbart. Die Arbeiten von W e i f i 6 ) , C a b r e r a ? ) und J a c k s o n s ) behandeln den Zusammenhang zwischen der Elektronenanord-!lung im Atom und dem magnetischen Verhalten. U h -1 e n b e c k und G o u d s ITI i t g, schreiben dem Elektron im Atom ein eigenes magnetisches Moment zu, welches das Elektron in eine Kreiselbewegung versetzt. Diese Vorstellung liefert nicht nur eine Erklarung des anomalen Zeemaneffekts und der relativistischen Dubletts in den -4lkalispektre11, sondern die auf Grund der Relativitatstheorie nusgefuhrte Rechnung voii T h o m a s I*) fiihrt sogar zu quantitativer Ubereinstimniung mit den Beobachtungen. H u n d 11) fuhrt die Spektralterme einiger Elemente auf ganz bestimmte Elektronenanordnung zuriick und stellt einen Zusamnienhang zwischen dem Bau verwickelter Spektren und der Stellung der Elemente im periodischen System her. Systematische Beziehungen zwischen der Elektronenanordnung im Molekul und der Bandenstruktur bei zweiatomigen Molekiilen sind von M u 11 i k e n 12) aufgestellt worden. Die einfache Beziehung zwischen den Quantenzahlen der im Atom gebundenen Elektronen und den Periodenlangen des periodischen Systems der Elemente hat L a n d 6 13) dargestellt.Einige von den im periodischen System noch fehlenden Elementen sind inzwischen aufg...