Über den Umbau des Blutfarbstoffes durch Hefe. I. Mitteilung.

Abstract

Mit Fink 1 ) war beobachtet worden, daß blutfarbstoffhaltige eisessig-ätherische Lösungen aus Hefe gelegentlich schnell ausbleichen, obwohl Licht völlig ausgeschaltet war. Wir haben deshalb die Einwirkung von Hefe auf Hämin weiter verfolgt, und haben frische Hefe und Trockenhefe mit Pyridin-Hämin-lösungen bei erhöhter Temperatur (40-50° hat sich als Optimum erwiesen) längere Zeit stehen gelassen. Dabei wurde beobachtet, daß nach einiger Zeit die rote Farbe in eine schmutziggrüne umschlägt und das Hämochromogenspektrum verschwindet, während Hämin in Pyridin gelöst unter den gleichen Bedingungen keinerlei Veränderungen zeigt. Die Umwandlung des Hämins ist eine tiefgreifende, denn es gelingt nicht mehr, aus dem so veränderten Hämin ein charakteristisches Porphyrin zu erhalten. Die Art der Umwandlung ist vermutlich eine oxydative, denn wir konnten feststellen, daß in Kohlensäure Wasserstoff-und Stickstoffatmosphäre die genannte Umwandlung sich entweder gar nicht oder sehr viel langsamer vollzieht als bei Gegenwart von Sauerstoff. Die Umwandlung verläuft nicht immer in der gleichen Weise, sondern je nach Länge der Zeit scheint sie *) Diese Zs. Bd. 150, S. 252 (1925). Brought to you by | University of Californi Authenticated Download Date | 6/8/15 12:41 PM