Es wird cine Interpretation des elektronischen Faktors von an NiO‐Katalysatoren verlaufenden Reaktionen vom Typ A + D → AD (CO‐Oxydation, H2‐Verbrennung) versucht.Es ergibt sich u.a., daß ionosorbierte Akzeptoren A (O2) mit als Gegenladung fungierenden Defektelektronen (Ni3+‐Oberflächenionen) assoziiert sind und die Gleichgewichtsbelegung an Akzeptoren dotierungsunabhängig ist. Die Abnahme der Chemisorptionswärme mit steigender Bedeckung wird mit der gegenseitigen elektrostatischen Abstoßung der Chemisorptionskomplexe in Beziehung gebracht, womit die geringe Druckabhängigkeit der Akzeptorbelegung verständlich wird. Ionosorbierte Donatoren D (CO, H2) sind mit als Gegenladung fungierenden Elektronen (Ni+‐Oberflächenionen) assoziiert. Die Chemisorptionsgeschwindigkeit von Donatoren sollte mit steigender Defektelektronenkonzentration des Katalysators zunehmen. Die relativ schwache Dotierungsabhängigkeit der Geschwindigkeit der hier behandelten Reaktionen wird auf einen Mechanismus zurückgeführt, bei dem die Reaktion chemisorbierter A‐Ionen mit in unmittelbarer Nähe derselben auf die Katalysatoroberfläche treffenden gasförmigen D‐Molekülen unter gleichzeitiger Übernahme der mit den A‐Ionen assoziierten Defektelektronen zu diesen D‐Molekülen geschwindigkeitsbestimmend ist.