Die Sheanusse sind die Samen von Butyrospermum Parkii (G. Don = Kotschy-Bmsia Parkii D. C., eines zur Familie der Sapotaceen gehorigen Baumes, der im tropischen Westafrika beheimatet ist. Die Frucht des Sheabaumes stellt eine eifomige, 4 cm lange und 3.5 cm breite Beere dar, die fast stets nur einen Samen enthalt. Dieser, die SheanuR, ahnelt in der Gestalt der Beere. Er ist im Durchschnitt 2.5 cm lang und 1.5 cm breit und besitzt eine glanzende, krustige, etwa 1 mm dicke Schale von hellkakaobrauner Farbe. Diese Schale umhullt einen Keimling mit dicken, fleischigen Kotyledonen. Die Zellen der Ietzteren beherbergen zahlreiche Ultropfchen und Aleuronkorner.Als Inhaltsstoffe der Sheanusse werden in der Literatur genannt: Fett (die sogen. Sheabutter), Protein, Zucker, Farbstoff und Gummil). Unter diesen Jnhaltsstoffen spielt das Fett, das 45 bis 50% des Gewichtes der Sheand3 ausmacht. praktisch eine Rolle, da es in den Produktionslandern zu verschiedenen Zwecken verwendet wird. Von den Eingeborenen wird es fur Speisezwecke auf primitive Weise durch Auskochen der Nusse mit Wasser gewonnen. In Europa wurde das Sheafett vor dem Weltkriege in der Seifen-und Kerzenfabrikation verarbeitet.Das Sheafett ist vor allem dadurch gekennzeichnet, da8 es einen sehr hohen Gehalt an unverseifbaren Bestandteilen besitzt, deren Menge 5 bis 15% des Fettes betriigt. In dem Unverseifbaren hat, der eine von uns gemeinsam mit G. U m b a c h *) einen in Alkohol unloslichen, kautschukartigen Kohlenwasserstoff festgestellt, den wir K a r i t e n nannten. Bei der pyrogenen Zersetzung des Karitens entsteht glatt Isopren, und die Spaltung des Karitenozonids lieferte Lavulinaldehyd und Lavulinsaure. Damit und in Verbindung mit weiteren Versuchsergebnissen wurde der Beweis erbracht, daf3 das Kariten dem Kautschukkohlenwasserstoff nahe steht.Das Unverseifbare -des Sheafettes enthalt nun neben dem alkoholunlaslichen Kariten einen betrachtlichen Teil alkoholloslicher Stoffe, unter denen von H e i 1 b r o n , M o f f e t und S p r i n ga) das B-Amyrin und das Lupeol und von B e y n o n , H e i l b r o n und S p r i n g ' ) das Basseol (ein Triterpenalkohol mit tetrazyklischem Kohlenstoff-1) C. W e h n e r , ,,Die Pflanzenstoffe", 1931, Bd. 2, 930 his 931. 2) ,K. H. B a u e r und G. U m b a c ' h , Ber. Dtsch. Chem. Ges. 65, 859 9) H e i l b r o n , M o f f e t und S p r i n g , J. chem. SOC. London 1934, ' 1 B e y n o n . H e i l b r o n und S p r i n g , J. chem. SOC. London 1937, (1932).
1583.
989.