ZusammenfassungZiel dieser Studie war es, die Mundgesundheit von Kindern mit psychischen Störungen im Vergleich zu gesunden Kindern zu beurteilen. 57 Kinder mit psychischen Störungen und 57 psychisch gesunde Kinder mit einem Durchschnittsalter von 13,3 Jahren wurden einer eingehenden zahnärztlichen Untersuchung unterzogen. Die Diagnosen der psychischen Störungen wurden nach ICD-10 von Psychologen und Pädiatern gestellt. Kinder mit psychischen Störungen wiesen im Vergleich zu psychisch gesunden Kindern eine signifikant höhere Kariesprävalenz, Kariesbefall und D-Komponente (unversorgte kariöse Defekte) sowie einen signifikant niedrigeren Sanierungsgrad auf. Weiterhin lag bei ihnen eine signifikant höhere Prävalenz von Zahntraumata, Molaren-Inzisiven-Hypoplasie und gingivalen Entzündungsreaktionen vor als bei gesunden Kindern. Der sozioökonomische Status hatte keinen Einfluss auf die Mundgesundheit der Kinder mit psychischen Störungen. Im Ergebnis der Untersuchung ist zu schlussfolgern, dass Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen einer präventiv orientierten und dabei interdisziplinär ausgerichteten kinderzahnärztlichen Betreuung bedürfen, wenn ihre Mundgesundheit verbessert werden soll.