Szintigraphische Überprüfung der Funktion intraperitoneal liegender Katheter zur regionalen intraabdominellen Chemotherapie

Abstract

Zusammenfassung Ziel: Vorgestellt wird im Rahmen eines radikalen Konzeptes zur chirurgischen, hyperthermen und chemotherapeutischen Behandlung von Patienten mit Peritonealkarzinose die szintigraphische Überprüfung der Funktion intraperitoneal liegender Katheter zur regionalen intraperitonealen Chemotherapie. Methoden: Zur Verwendung vorgeschlagen wird die Applikation von Tc-99m-DTPA, durchmischt in 500 ml 0,9%iger NaCI-Lösung. Applikationsprobleme, die intraperitoneale Verteilung und der zeitliche Verlauf der Resorption des Tracers werden anhand von 26 Applikationen an 20 Patienten dargestellt. Ergebnisse: Eine Leckage und drei Partialverschlüsse, die sich umgehend revidieren ließen, traten auf. Es zeigte sich, daß über den Peritoneal-Dialyse-Katheter das obere und auch das rechte Abdomen sowie die zentrale Region weniger gut erreicht werden. Im Einzelfall können erhebliche Fehlverteilungen vorliegen: Bis zu 40% des Abdomens bleiben tracerfrei. Schlußfolgerungen: Bei groben Fehlverteilungen ist die Indikation zur erneuten regionalen Chemotherapie sehr zurückhaltend zu sehen. Allerdings lassen sich aufgrund der derzeitigen Datenlage konzeptionelle Rückschlüsse oder Änderungen des individuellen Therapiekonzepts nicht begründen. Denkbar ist, daß bei Patienten mit einer groben Fehlverteilung, insbesondere mit Aussparung der Regionen und konsekutiv gehäuftem Auftreten von Rezidiven, auf die geschlossene Chemotherapie verzichtet werden kann und dann bei Notwendigkeit eine erneute offene Chemotherapie indiziert ist. Das hier vorgestellte Verfahren ist auf einfache, nicht belastende Weise in der Lage, diese Patientengruppe zu erkennen. Im bisherigen Kollektiv waren etwa 20% (4/19 Patienten) betroffen.