Durch Deuterium‐Markierung wird nachgewiesen, daß zwischen Dimethylformamidchlorid (8) und Dimethylformamid ein Halogen‐Sauerstoff‐Austausch stattfindet. Verwendet man z. B. bei der Einführung einer Formyl‐Gruppe nach Vilsmeier Heptadeuterodimethylformamidchlorid in Dimethylformamid als Lösungsmittel, und zwar im Molverhältnis 1 : n, so beträgt der Deuterium‐Gehalt der gebildeten Formyl‐Verbindung nur 1/(1 + n), woraus folgt, daß sich das Chlor entsprechend dem Mischungsverhältnis statistisch auf die deuterierten und undeuterierten Moleküle verteilt. Ein gleichartiger Halogen‐Sauerstoff‐Austausch findet auch bei anderen Formamid‐Derivaten statt. – Entgegen der früheren Ansicht, daß die Vilsmeier‐Reagenzien aus Formamiden und POCl3 Dichlorphosphorsäure‐enolester sind und in Übereinstimmung mit neueren Untersuchungen zeigen wir, daß sich aus den vinylogen Formamiden 3a und 19 mit POCl3 die entsprechenden Salz‐artigen Amidchloride 18 und 20 mit PO2Cl2− als Anion bilden.