Z IJSAMMENF AS S U N G :Mit Hilfe von Nukleosidgelen war es in wiiBrigem Milieu moglich, nicht nur Gemische von Mono-, Di-und Trinukleotiden, sondern auch Gemische dieser drei Spezies untereinander z u trennen. Die Trennergebnisse zeigen, daB die Stiirke der Retardierung von Nuklcotiden an Nukleosidgelen mit steigendem Purinanteil ansteigt. Daher erfolgt die Basenpaarung zwischen den am Gel gebundenen Nukleosidresten und den gelosten Nukleotiden vorwiegend iiber den Stapeleffekt. Aus diesem Grund kiinnen auch Basenpaare entgegen dem Sinne von WATSON und CRICK gebildet werden.
SUMMARY:By assistance of nucleoside gels, it was possible to separate in aqueous environment not only mixtures of mono-, di-and trinucleotides but also mixtures of these three species one with another. The results of separation show, that the strength of retardation for the nucleotides on nucleoside-gels increased if the purine share increased. Therefore the formation of base pairs between the nucleoside residues which are bound a t the gel and the nucleotides followed predominantly the rule of base stacking. From this reason can be formed also base pairs not in the sence of WATSON and CRICK.
EinlsitungI n friiheren Mitteilungenl) haben wir uber saulenchromatographische Trennungen verschiedener Nukleosid-, Nukleosid/Nukleotid-sowie Nukleosid/Dinukleosidphosphatgemische a n Nukleosidgelenz) berichtet. Die beobachteten Trenneffekte an diesen Nukleosidgelen waren darauf zuruckxufiihren, daB geliiste Nukleinsaurebausteine mit den im Gel kovalent eingebauten Nukleosidresten nach den xwei bekannten Basenpaarungsmechanismen in Wechselwirkung treten. In organischen Losungsmittelgemischen, wie z. B. DMSO/CHCl3 (2 : 3), bilden sich spezifische Basenpaare im Sinne von WATSON und CRICK aus, die vorwiegend uber WasserstofFbrucken gebunden sind. I m wiil3rigen Milieu dominiert der Stapeleffekt, dessen Starke in der Reihenfolge Purin/Purin > Purin/ Pyrimidin > Pyrimidin/Pyrimidin abnimmt, so daR gegebenenfalls auch 261