XI. Ueber e h i g e e h f a c h e Gesetxe, welchemder durch ein Prisrna gehende Lich tstrahZ geh orchij, z i n c $ u b e r das H%!n*lrnurn der Ablenkuf%g; twn W. H e s s . (Hierau Tar. I1 Fig. 10-11.) Selten wohl hat ein so einfaches Problem eine so vielseitige Reachtung gefunden , wie dasjenige der Minimalablenkung des durch ein Prisma gegangenen Lichtstrahls. Die haufige Wiederkehr seiner Behandlung diirfte dasselbe hierbei in erster Linie dem Wunsche nach einer elementaren Ableitnng zu verdanken haben. '(In der That finden sich in der Literatur auch nur einige wenige Rearbeitungen, welche sich zu seiner Ermittelung der von der Differentialrechnung gebotenen Methode bedienen; so einige Noten von B a u e r ') in denen theilweise friihere Darstellungen 2, vereinfacht oder modificirt werdenvon F a b i a n 3 ) und verschiedene, i n Lehrbuchern der Physik verbreitete Beweise.) Wenn ich mir nun erlaube, im Folgenden cinen neuen Beweis solcher Art zu liefern, so geschieht es vornehmlich aus dem Grunde, weil ich glaube, dass die bisherigen -4bleitungen nicht geniigend Gewicht legen einerseits auf Strenge , andererseits anf Leichtverstandlichkeit, bezw. Uebersichtlichkeit des Beweisverfahrena. Sieht man namlich von den Erorterungen ab, welche, auf der Anwendung des Unendlichkleinen beruhend , ihrem inneren Wesen nach einem hoheren Calcul zuzuzahlen sind4), so lassen sich in der Folge der Elementarbeweise hauptsachlich zwei ganz verschiedene Richtungen verfolgen, eine trigonometrische und eine geometrisch-constructive.