I. N i s D m e t h o d i k , b e s o n d e r s i m U l t r av i o l e t t en. Die Methodlik zur Bestimmung der Rotationsdispersion im s i c h t b a r e n Spektralgebiet ist eingehend in der Literatur beschrieben'). Fur genaue Messungen kommt heute wohl ausschlieijlich die Methde von L i p p i c h in Frage, die das Halbschattenprinzip mit allen den Vorteilen verbindet, die sich aus der spektralen Reinigung des Lichtes v o r dem Eintritt in das Polarimeter ergeben. Eine allgemeine, oft sogar die wichtigste Fehlerquelle bei polarimetrischen M e s s w e n istrichtige Justierung') des Apparates und einwandfreier Strahlengang vorausgesetztdas sogenannte falsche Licht, d. h. diffuses Licht anderer Wellentiingem, das durch Reflexion und Beugung siets rnit austritt. Es verursacht, besonders bei grofjeren Drehungswinkeln, eine Aufhellung des Gesichkfeldes in der Ausloschungsst ellung des Halbschattens und bei physiologisch schwacher wirkenden Spektrallinien aufjepdem eine verschiedene Farbung der einzelnen Toile des Gesichtsfeldss, die erhebliche Fehler in der Einstellung hervorrufen kann. Die Reinigung des Lichtes v o r dem Eintritt in das Polarimeter kann man beliebig weit treiben, z. B. mdurch doppelte epektrals Zerlegung mittels zweier hintereinandergestellter Monochromatoren und aui3erdem noch durch Einschalten von Filtern; dagegen mui3 man sich im allgemeinen damit lbegniigen, weifjes Licht n a c h dem Durchgang durch das Polarimeter einfach spektral zu zerlegen, wobei man n i e m l s ein reines Spektrum erwarten kaan. Deshalb ist fur exakte Messungen immer das erstere Verfahren vorzuziehen. Ferner empfiehlt es sich, statt einer Lichtquelle rnit kontinuierlichem Spaktrum eine solche mit Linienspektrum zu verwenden (Quecksilberlampe, Cadmiumbogen, Flammenspektren). Auch fur diesen Fall ist die Verwendung von Farbfiltern anzuraten2). Wahrend die EnMeckung der optischen Aktivitat durch B i o t im Jahrs 1815 eine sehr friihzeitige Entwicklung der Polarimetrie im sichtbaren Spektralgebiet hervorgerufe~ hat, i s t )die Methdik ,der Rotationsdisper-sionsmessung im U 1 t r a v i o 1 e t t e n erst in neuerer Zeit entwickelt worden; in den letzten Jahren hat sich die Moglichkeit ergeben, auch in diesem Bereich Messungen zu machen, deren Genauigkeit mit der im Sichtbaren moglichen verglichen werden kann. Da diese Me-*) Nr. X dieser Reihe stellte die Arbeit S i p p e l , Parachor, dar (diese Ztschr. 42, 849 [1929]), der entsprechende Titel war versehentlich weggelassen worden. 1) Siehe vor allem: 0. S c h o n r o c k , Polarimetrie, Handb. der Physik XIX [1928]; ferner: Q r o B m a n n u. W r e s c hn e r , Samml. chem. u. &em.-techn. Vortrage XXVI, 274 [1922]. z, Als solche kommen vor allem die Jenaer Farbglaser von Schott & Gen. in Frage. Siehe 0. S c h ii n r o c k 1. c. Auder den dort angefiihrten sind noch die Filter UG 2 zur Absorption aes sichtbaren und GG 3 zur Absorption des ultravioletten Spektrums niitzlich. aber andere Filterarten siehe W e i g e r t , Optische Methoden der Chemie, 1927. Angew. Chcmie 1930, Nr. 17 t...