Das quaternäre System NiCr2–2xGa2xS4 wurde mit Hilfe von Röntgenguinier‐Aufnahmen abgeschreckter Präparate untersucht und die Kristallstruktur der bisher nicht beschriebenen Verbindung NiGa2S4 anhand von Einkristalldaten bestimmt. NiGa2S4 kristallisiert in der trigonalen Raumgruppe P3m1 mit Z = 1 sowie a = 362,49(2) und c = 1199,56(5) pm in einer hexagonal dichtesten Packung des Schwefels mit den Nickel‐ und Galliumionen in je 1/4 der vorhandenen Oktaeder‐ und Tetraederlücken (FeGa2S4‐Typ). Der S;S‐Abstand der S;Ni;S‐Schichtpakete ist mit 321,1 pm ungewöhnlich kurz. Das IR‐Spektrum des NiGa2S4 sowie die Schwingungsabzählung der Gitterschwingungen des FeGa2S4‐Typs werden mitgeteilt. In das in einer NiAs‐Defektstruktur (Cr3S4‐Typ) kristallisierende NiCr2S4 werden, offensichtlich wegen der Metall‐Metall‐Wechselwirkung in dieser Struktur, keine röntgenographisch nachweisbaren Mengen Gallium eingebaut. In der Schichtenstruktur des NiGa2S4 können bis zu 20 Mol‐% Gallium durch Chrom, wahrscheinlich durch Verdrängung des Nickels von Oktaeder‐ auf Tetraederplätze, substituiert werden. Im Bereich 0,18 ⩽ x ⩽ 0,35 wird die Bildung einer quaternären Mischphase mit Spinellstruktur beobachtet.