EinleitungDie Fähigkeit eines implantierbaren Herzschrittmachers zur bedarfsgerechten Nachführung der Stimulationsfrequenz ist ein entscheidendes Kriterium für die therapeutische Wirksamkeit des Implantats, da dieses Funktionsmerkmal nicht nur über die Wiedererlangung körperlicher Leistungsfähigkeit und damit die Lebensqualität entscheidet, sondern auch die myokardiale Pathogenese positiv beeinflussen kann, etwa durch Schutz des Myokards vor Überlastung und Dilatation bei ausgeprägter Bradykardie. Der systematische Entwurf frequenzadaptiver Herzschrittmacher auf der Basis neuer Sensoren und Algorithmen erfordert eine näherungsweise mathematische Beschreibung des kardiovaskulären Regulationsverhaltens, um die Therapie optimal auf die hä-modynamischen Verhältnisse abstimmen zu können. Besonders wichtig ist eine solche Analyse für die geschlossenen Systeme wie den ANS-gesteuerten, auf intrakardialer Impedanzmessung beruhenden Schrittmacher (2), der durch Bestimmung eines Kontraktilitätsparameters über eine sympathikusabhängi-ge Steuergröße verfügt und so zum Bestandteil der durch das autonome Nervensystem (ANS) koordinierten Regulation der Herzleistung wird. Analyse und Konzeption des geschlossenen Stimulationssystems erfolgen anhand eines numerischen Modells von Herz und Kreislauf, das gleichzeitig als Patientensimulator für die vorklinische Erprobung neuer Implantate dient und so zur Zeit-und Kostenreduktion in der Entwicklungsphase beiträgt, da bereits vor der klinischen Evaluierung verschiedene Tests, insbesondere hinsichtlich der Frequenzadaption, durchführbar sind.