Septischer Schock - Kausale, supportive und adjuvante Therapieoptionen

Abstract

Der septische Schock ist die schwerste Verlaufsform einer Sepsis mit einer Letalität auf deutschen Intensivstationen von bis zu 62 %. In der Behandlung des septischen Schocks ist es daher essentiell, zügig die richtige Diagnose zu stellen und dann ohne unnötige Verzögerung die adäquate Therapie einzuleiten. Nur so kann das Ausmaß der Organschäden limitiert und die hohe Letalität reduziert werden. Die Behandlung besteht zum einen aus einer kausalen Therapie mit chirurgischer Herdsanierung und antimikrobieller Therapie. Die supportive Therapie zielt auf die Aufrechterhaltung und Unterstützung der Organfunktionen sowie Aufrechterhaltung eines adäquaten Kreislaufs. Die adjuvante Therapie kann zusätzlich zur kausalen und supportiven Therapie erfolgen. Welche der adjuvanten Therapieansätze beim einzelnen Patienten als sinnvoll zu erachten ist, muss individuell vom behandelnden Arzt evaluiert werden.Der septische Schock ist die schwerste Verlaufsform einer Sepsis und hat meist einen fulminanten Verlauf mit einer Letalität auf deutschen Intensivstationen von bis zu 62 %. In Deutschland erkranken ca. 76 000 Menschen pro Jahr an einer schweren Sepsis oder einem septischen Schock, was einer Inzidenz von 110/100 000 Einwohnern entspricht [1]. Die Prävalenz in deutschen Kliniken beträgt unabhängig vom Alter 12,4 % für Sepsis und 11,0 % für schwere Sepsis. Die schwere Sepsis tritt in großen Krankenhäusern signifikant häufiger auf als in kleinen Kliniken (19,3 % vs. 6,0 %). Auch das Risiko einer schweren Sepsis erhöht sich mit der Anzahl der erfüllten SIRS-Kriterien. Die Krankenhausletalität der schweren Sepsis beträgt 55,2 %.