MIKROFLORA UND IMMUNSYSTEMsind eng miteinander verzahnt. Das wird besonders deutlich bei keimfreien Mäusen, die nie mit Bakterien in Kontakt gekommen sind, deren Darm also steril ist. Bei diesen Mäusen ist die Immunantwort deutlich schwächer ausgeprägt als bei solchen mit einer natürlichen Mikroflora, die also Kontakt hatten mit Bakterien. Denn das Darmassoziierte Immunsystem braucht die natürliche Mikroflora als Trainingspartner, um zu lernen, zwischen gefährlichen und ungefährlichen Bakterien zu unterscheiden. Mithilfe der Mikroflora entwickelt das Immunsystem seine Schlagkraft gegenüber Krankheitserregern und lernt gleichzeitig, ungefährliche Mikroorganismen und Substanzen zu tolerieren. Aber nicht nur die Mikroflora wirkt auf das Immunsystem ein, das Immunsystem bestimmt auch mit, welche Bakterien sich im Darm ansiedeln können [1]. Plötzliche Veränderungen der Mikroflora und damit ein gestörtes Wechselspiel zwischen Mikroflora und Immunsystem können die Gesundheit dagegen stark beeinträchtigen. So können Antibiotikatherapien, falsche Ernährung, schwere Enteritiden und physischer oder psychischer Stress [2] die Zusammensetzung der Mikroflora verändern und dem Immunsystem damit die tonische Grundspannung und Reaktionsbereitschaft nehmen. Die Folge können z. B. heftige Diarrhöen, opportunistische Infektionen und chronische Infektanfälligkeit sein. Immunsystem und Darmflora kommunizieren Über bestimmte Rezeptoren, z. B. an den dendritischen Zellen, kommunizieren die Bakterien mit dem Immunsystem. Wie Füh-Mit AutoColiVaccinen das Immunsystem trainieren MIKROBIOLOGISCHE THERAPIE bei chronischer Infektanfälligkeit Lilian Schoefer und Hartmut Dorstewitz Foto: psdesign1/Fotolia.com Heruntergeladen von: University of British Columbia. Urheberrechtlich geschützt. Behandlung der chronischen Infektanfälligkeit DHZ PRAXIS 35 Schoefer L, Dorstewitz H: Mit AutoColiVaccinen das Immunsystem trainieren. DHZ -Deutsche Heilpraktiker Zeitschrift, 2014; S1: 34-38