Zusammenfassung: Mit Daten der Startkohorte 2 des Nationalen Bildungspanels (NEPS, N = 5 436) wurde analysiert, wie sich die mathematischen und Lesekompetenzen von Schülerin nen und Schülern in Deutschland in der Grundschule und Sekundarstufe I entwickeln und inwiefern die Schulformwahl als Mediator für soziale und herkunftsbezogene Merkmale dient. Dabei zeigten Effektstärken, dass die mathematischen Kompetenzen in der Grundschule deutlich stärker zu nahmen als am Anfang der Sekundarstufe I und dass es deutliche Unterschiede im Wachstum zwischen den Kindern gab, wenn diese getrennt nach Schulform untersucht wurden. Darüber hinaus zeigte sich, dass die Schulformwahl in der Sekundarstufe I vor allem durch die Noten in Deutsch und Mathematik vorhergesagt wurde. Die Schulform selbst stellte für die mathemati schen und Lesekompetenzen in der 7. Klasse einen wichtigen Prädiktor und Mediator dar. Neben den Noten zeigten sich dabei sowohl für die Kompetenzen in der Grundschule als auch die sozia len und herkunftsbezogenen Merkmale indirekte Effekte über die Schulform auf die späteren Kompetenzen. Bereits zu Beginn der Grundschule ergaben sich Kompetenzunterschiede zwischen den Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Herkunft, die bis in die Sekundarstufe I bestehen blieben.Schlüsselbegriffe: Mathematische Kompetenzen, Lesekompetenzen, Soziale und herkunftsbezogene Disparitäten, Übergang in die Sekundarstufe I
Development of mathematical and reading competencies over seven years: individual determinants and the role of the school type in lower secondary levelSummary: We analyzed the development of mathematical and reading competencies of German students from primary to secondary school with data from Starting Cohort 2 of the National Edu cational Panel Study (NEPS, N = 5,436). Moreover, we examined if the chosen school type served as a mediator for social and migrationrelated disparities. Effect sizes showed that mathemati cal competencies increased more in primary school than at the beginning of secondary school and that there were significant differences in the growth between students from different school types. Furthermore, results showed that grades in German and math primarily predicted the chosen school type in secondary school. The school type, in turn, was a significant predictor and mediator for mathematical and reading competencies in 7 th grade. In addition to the grades in German and math, there were indirect effects from competencies in primary school and social and migration related characteristics via school type on the later competencies. Competence differences among students emerged at the beginning of primary school due to family background and persisted into secondary school.