Hintergrund: Die chronische Obstipation ist eine sehr häufige Störung, die in Europa etwa 10–20% der Bevölkerung betrifft. Methode: Literaturübersicht. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Moderne Definitionen der chronischen Obstipation richten sich nicht allein nach «objektiven» Parametern wie einer verminderten Stuhlfrequenz, sondern berücksichtigen, dass eine Obstipation vorwiegend durch subjektiv inadäquate, unbefriedigende Stuhlentleerungen definiert wird. Hervorgerufen wird eine Obstipation durch eine Funktionsstörung des Darms, eine Stuhlentleerungsstörung oder eine Kombination beider Mechanismen. Zu den Funktionsstörungen des Kolons, die zur Obstipation führen und nicht durch eine Grunderkrankung oder ein Medikament verursacht werden, zählen vor allem die funktionelle Obstipation, das obstipationsprädominante Reizdarmsyndrom und die «slow transit constipation». Pathophysiologie, Diagnostik und insbesondere medikamentös-konservative Therapie dieser Krankheitsbilder werden unter Berücksichtigung der aktuellen Leitlinien dargestellt.