Im Zentrum des Beitrags steht die Verflechtung der kleinen Formen mit ihren Schreibszenen im Allgemeinen, und die Mitwirkung von Schreibinstrumenten, Beschreibstoffen und körperlichen Schreibgesten an literarischen Notierpraktiken im östlichen Europa im Konkreten. Das Augenmerk der Autorin richtet sich dementsprechend auf das Notizenmachen als prozessuale Schreibpraxis mit eigener Instrumentalität und Gestik. Zum einen interessiert sich die Autorin für die Blütezeit notierenden Schreibens in der alternativen Kultur der spätsozialistischen 1970/1980er Jahre und für die wesentlichen Momente seiner Vor- und Nachgeschichte. Zum anderen benennt sie einige poetologische Implikationen, die Notierpraktiken ins Spiel bringen und die sich aus selbst- und metareflexiven Schreibszenen in literarischen Texten herauskristallisieren: Intransivität, Beweglichkeit, Beiläufigkeit, Vorläufigkeit und Exzessivität. Für Texte, die die poetologischen Dimensionen des Manuskriptartigen und Handschriftlichen aufwerten, schlägt sie schließlich die Bezeichnung „Poetik der Vorbereitung“ vor.