Zusammenfassung
Die verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation (VOR) ist eine spezifische, multimodale Behandlungsform innerhalb der medizinischen Rehabilitation. Sie beinhaltet komplexe psychologische Interventionen, die sowohl durch Gruppen- als auch Einzeltherapien gepr?gt sind. Eine Indikation besteht f?r Patienten mit somatischen Erkrankungen, bei denen eine psychische Belastung bzw. komorbide psychische St?rung vorliegt. Die Zielgruppe im Bereich der muskuloskelettalen Erkrankungen sind Patienten mit chronischen Schmerzen und psychischen Beeintr?chtigungen, durch die der Krankheitsverlauf negativ beeinflusst wird. Im Rahmen der VOR k?nnen Patienten mit einem zun?chst eher somatisch gepr?gten Krankheitsverst?ndnis intensiviert unterst?tzt werden, sich eine erweiterte Sichtweise der Beschwerden und vor allem der Behandlungsm?glichkeiten zu erschlie?en. Die VOR stellt somit eine sinnvolle Erg?nzung der rehabilitativen Versorgung im Sinne eines Bindeglieds zwischen Somatik und Psychosomatik dar. Im vorliegenden Beitrag werden klinische Erfahrungen mit der Umsetzung der VOR in einer Schwerpunktklinik f?r Orthop?die und Rheumatologie beschrieben. Die Rehabilitandenstruktur ist typisch f?r eine Klinik eines Regionaltr?gers der Deutschen Rentenversicherung (ehemalige Arbeiterrentenversicherung), wobei ein hoher Anteil an schmerz- und mehrfach belasteten Patienten zu verzeichnen ist. Insgesamt handelt es sich um eine sozialmedizinisch anspruchsvolle Gruppe. Die Behandlungsform VOR erf?hrt nach erster Einsch?tzung eine hohe Akzeptanz bei Patienten und Therapeuten. Das Konzept stellt hohe Anforderungen an das interprofessionelle Team. Gerade vor diesem Hintergrund hat sich die sehr strukturierte Implementierung in enger Anbindung an die Klinikleitung und das interne Qualit?tsmanagementsystem als hilfreich erwiesen.