Eine Vielzahl verschiedener Tumorentitäten kann im Bereich
der Papilla Vateri auftreten. Im Vergleich zu anderen
peripapillären Tumoren weisen diese Läsionen eine deutlich
bessere Prognose auf. Die Methode der Wahl zur Detektion
von Papillentumoren ist die Endoskopie. Erst die
Kombination mehrerer, sich ergänzender diagnostischer
Verfahren (Seitblick-Duodenoskopie mit Biopsie, Endosonographie,
endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie,
intraduktaler Ultraschall) erlaubt eine zuverlässige
Aussage über das lokale Tumorwachstum und
die Dignität. Liegen keine Zeichen der lokalen Tiefeninfiltration,
histologische Hinweise für ein Karzinom oder
Fernmetastasen vor, so ist die lokal endoskopische Resektion
in spezialisierten Zentren heute die Therapieoption
der ersten Wahl. Eine Vielzahl von Studien und unsere
eigenen Ergebnisse zeigen, dass die endoskopische
Behandlung von Papillenadenomen sicher und effektiv
ist. Bei Papillenfrühkarzinomen kann in ausgewählten
Einzelfällen, sollten Kontraindikationen gegen eine Operation
vorliegen und die Tumorinfiltration auf die Mukosa
beschränkt sein, die lokal endoskopische Resektion erwogen
werden.