Hintergrund: In Deutschland ist die Versorgung mit Arzneimitteln weitgehend Apotheken vorbehalten. Daher erlauben Studien in Apotheken sowohl Untersuchungen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten als auch zur Selbstmedikation. Diese Studie untersucht die Versorgungsqualität, Krankheitslast und das Therapiespektrum von Psoriasispatienten in einem Apothekennetzwerk. Patienten und Methodik: Bundesweite Querschnittstudie in 61 Apotheken. Befragt wurden Apothekenkunden mit dem Wunsch, ein Medikament oder Pflegeprodukt gegen ihre Psoriasis zu erwerben. Die Fragebogenerhebung umfasste soziodemographische Merkmale und Angaben zur Psoriasistherapie. Als patientenrelevante Zielparameter wurden Versorgungs-und Behandlungszufriedenheit, Krankheitslast und Therapieadhärenz evaluiert. Auch Anteil und Bedeutung einzelner Versorger sowie die Anzahl der Patienten unter Selbstmedikation wurden erfasst.Ergebnisse: Die Daten von n = 241 Patienten zeigen eine hohe und langdauernde Krankheitslast. Es findet sich ein hohes Inanspruchnahmeverhalten. Dermatologen sind die Hauptversorger der Psoriasis (77,1 % der Patienten), gefolgt von Allgemeinärzten (10,4 %). 3,5 % der Patienten behandeln ihre Psoriasis in Eigenregie. Die von den Patienten angegebene Therapieadhärenz ist mäßig (71,6 %). Die Patientenzufriedenheit variiert beachtlich und zeigt Verbesserungspotenziale auf. Schlussfolgerungen: Psoriasis ist eine sozioökonomisch relevante Erkrankung, die primär von Dermatologen versorgt wird. Die Erhebung von Daten an Apothekenkunden stellt eine einzigartige und effektive Art dar, Daten aus der realen Versorgungswelt zu gewinnen. Selektionsbias, bedingt durch das "health care setting", werden minimiert.