Qualitätsberichte der Krankenhäuser: Wie viel Prozess- und Ergebnisqualität steckt drin?

Abstract

Zusammenfassung ! Zielsetzung: Die BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH hat die Ergebnisberichterstattung von allen im Internet verfügbaren Qualitätsberichten der Krankenhäuser analysiert. Ziel war es, Informationen über die Nutzung von BQS-Qualitätsindikatoren für die çffentliche Qualitätsberichterstattung zu gewinnen und Schlussfolgerungen für die weitere Verfahrensoptimierung abzuleiten. Methodik: Analysiert wurde der Abschnitt E3 der Qualitätsberichte zum Berichtsjahr 2004 aus 1935 Krankenhäusern, die im Internet auf www.g-qb.de zwischen dem 1.10.2005 und dem 17.11.2005 verfügbar waren. Untersucht wurde, wie viele und welche Leistungsbereiche und Kennzahlen für die Ergebnisdarstellung ausgewählt wurden und in welchem Ausmaß das Qualitätssicherungsverfah-ren der BQS als Datenquelle genutzt wurde. Ergebnisse: 28,6 % der deutschen Krankenhäuser haben Informationen zur Indikations-, Prozessund Ergebnisqualität ihrer Einrichtung verçffent-licht. Im Mittel wurde aus 5,5 Leistungsbereichen und mit 30,3 Kennzahlen berichtet. 92,7 % der verçffentlichten Ergebnisse beziehen sich auf BQSLeistungsbereiche. Bei 73,4 % aller verwendeten Kennzahlen handelt es sich um BQS-Qualitäts-kennzahlen. Schlussfolgerungen: Die selektive Auswahl von Kennzahlen nach nicht transparenten Kriterien, die Verwendung von für die Ergebnisdarstellung ungeeigneten Kennzahlen, die fehlende Darstellung der Daten-und Berechnungsgrundlagen verwendeter Kennzahlen und fehlende Information zur Richtigkeit der publizierten Daten schränkt die Vergleichbarkeit der verçffentlich-ten Ergebnisse ein. Zukünftig muss gewährleistet werden, dass für alle verwendeten Kennzahlen in den Qualitätsberichten eine einheitliche Darstellung der Berechnungsgrundlagen çffentlich zugänglich wird. Ein zentrales Register für QualiAbstract !Aim: BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssi-cherung gGmbH has analysed hospital quality reports of German hospitals in order to collect information useful for further development of the BQS-based system of performance measurement in German hospitals, and the use of BQS quality indicators and measures in public reporting. Method: Part E3 of quality reports from 1,935 hospitals, available in the Internet under URL www.g-qb.de between 1. 10.2005 and 17.11.2005 have been analysed. Analyses were made concerning the amount and methods of voluntary reporting involved with process and outcome quality. Taken into account were the areas from which reporting had been made as well as the quality measures which had been employed. The degree to which BQS measures are utilised for public reporting was also examined. Results: 28.6 % of the German hospitals provided information about process and outcome quality. Reports involved an average of 5.5 areas making use of an average of 30.3 measures. 92.7 % of the published results concern BQS-areas of measurement. 73.4 % of the published results have been reported using BQS measures. Conclusions: The comparability of published results is limited by selecting measures without transparent criteria, ...

Offenlegen oder nicht? Chancen und Risiken der Veröffentlichung von medizinischen Qualitätsvergleichen

“…Die bisherige Praxis der freiwilligen Offenlegung institutionen-spezifischer Daten erfüllt diese Anforderungen bisher kaum. Viele Krankenhäuser publizieren ihre individuellen BQSDaten und nutzen diese für Marketingaktivitäten, zum Teil in missverständlicher oder sogar irreführender Weise [7].…”

“…Die bisherige Praxis der freiwilligen Offenlegung institutionen-spezifischer Daten erfüllt diese Anforderungen bisher kaum. Viele Krankenhäuser publizieren ihre individuellen BQS-Daten und nutzen diese für Marketingaktivitäten, zum Teil in missverständlicher oder sogar irreführender Weise[7].Die genannten potenziellen, negativen Konsequenzen der Offenlegung von Daten der medizinischen Qualitätssicherung sind aus gesundheitspolitischer Sicht besorgniserregend und machen ein begleitendes, umfassendes Monitoring potenzieller Verschiebungen in der Patientenzusammensetzung innerhalb und zwischen Leistungsanbietern erforderlich. In der wissenschaftlichen Diskussion werden konsequenterweise auch nur noch sehr zurückhaltende Erwartungen an direkte Nachfragewirkungen bei Patienten oder Zuweisern geäußert.…”

Zur Verständlichkeit der Qualitätsberichte deutscher Krankenhäuser: Systematische Auswertung und Handlungsbedarf

“…Aber auch hier hat sich gezeigt, dass die Umsetzung der Vorgaben vor Ort nicht immer zu dem erw ü nschten Ergebnis f ü hrt. Die bisher verwendeten BQS-Angaben sind oft fehlerhaft und verwirrend[12] .Die Vorgaben f ü r die n ä chste Ver ö ff entlichungsrunde gehen nicht ausreichend auf das Kriterium der Lesbarkeit und Verst ä ndlichkeit ein. Die Ergebnisse der Studie und die weitere Forschung sollen einen Beitrag daf ü r leisten, dass in Zukunft dem Gesichtspunkt der Lesbarkeit und Verst ä ndlichkeit der ver ö ffentlichten Texte mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird.…”