In Deutschland beläuft sich die Zahl aller Unfallverletzten in der präklinischen Notfallversorgung auf insgesamt über 7 Millionen pro Jahr [1]. Von diesen Patienten weisen mehreren Studien zufolge aber nur 3% eine Verletzung der Wirbelsäule auf, davon allerdings 20% eine Rückenmarkläsion [2]. Hochrechnungen zufolge gelten ca. 10 000 davon als gravierende Wirbelsäulenverletzungen, bei welchen die relevanten Schä-digungen zu 20% in der Halswirbelsäule und zu 80 % im Bereich der Brust-und Lendenwirbelsäule lokalisiert sind. Am häufigsten betroffen ist der erste Lendenwirbelkörper (LWK 1) mit dem dazugehörigen Segment Th12/L1 [3]. Wirbelsäulentraumata sind nicht selten mit Begleitverletzungen der Extremitäten, des Thorax und des Schädels vergesellschaftet [4, 5]. Bei polytraumatisierten Patienten liegt die Häufig-keit spinaler Verletzungen aufgrund starker Gewalteinwirkung mit 10 -20 % deutlich über dem Durchschnitt [4]. Jährlich werden in Deutschland etwa 1800 Patienten mit akut erworbenen Querschnittlähmungen therapiert [6]. In den Industriestaaten allgemein wird die Inzidenz traumatischer Querschnittlähmungen mit 10 -30 pro 1 Million Einwohner angegeben [7, 8]. In Europa sind die häufigsten Ursachen, bei denen es zu einer Verletzung der Wirbelsäule kommt, Verkehrsunfälle (37 %) und Stürze aus großer Höhe (30%). Des Weiteren kommt es aufgrund der demografischen Entwicklung zunehmend häufiger zu Wirbelsäulenverlet-zungen des geriatrischen Patienten, durch banale Traumata oder Spontanfrakturen bei Osteoporose [3 -5]. Am häufigsten entstehen Wirbelsäulenverletzun-gen im Rahmen von Unfällen im Straßenverkehr. Die adäquate Versorgung von Patienten mit Wirbelsäulenverletzungen mit oder ohne Beteiligung des Rückenmarks beginnt direkt am Unfallort, also im Bereich der präklinischen Notfallmedizin. Die Sorge, spinale Schädigungen zu übersehen, und die aktuellen Diskussionen über das präklinische Management von Wirbelsäulentraumata begleiten einen Großteil des in der Notfallmedizin tätigen Personals. Eine adäquate Behandlung hat im Hinblick auf die möglichen schwerwiegenden Folgen für den Patienten, die aus einer Rückenmarkläsion entstehen können, einen besonderen Stellenwert. Abkürzungen ABCDE-Schema A -Airway B -Breathing C -Circulation D -Disability E -Exposure/Environment AMPEL-Schema A -Allergien