Professor Johann Mulzer zum 60. Geburtstag gewidmet Die aus der Pflanze Eriophyllum lanatum isolierten, hoch oxygenierten 1,10-seco-Eudesmanolide Eriolanin (1) und Eriolangin (2) inhibieren das Wachstum der humanen KBTumorzelllinie in vitro und weisen zudem signifikante antileukämische Aktivität in vivo bei Mäusen auf (Schema 1). [1] Zwar wurden mehrere Synthesen von racemischem 1 [2, 3] und eine von racemischem 2 beschrieben, [2] doch war die absolute Konfiguration dieser Sesquiterpenlactone bis zu unseren Arbeiten unbekannt. Hier berichten wir über eine effiziente enantioselektive Sulton-Route [4] zu 1 und 2, die auch einen präparativen Zugang zu den weniger hoch oxygenierten, cytotoxischen Britannilactonderivaten 3 und 4 eröffnet. [5][6][7] Als zentrale Zwischenstufe kam das d-Sulton 10 (Schema 2) zum Einsatz, das in racemischer Form bereits eine kurze und hoch diastereoselektive Synthese des 1,10-seco-Eudesmanolids Ivangulin (5) ermöglichte. [8] Der als Edukt für das enantiomerenreine Sulton 10 benötigte Alkohol 9[9] war mittels katalytischer enantioselektiver Transferhydrierung [10] von 2-2-Brom-1-(2-furyl)ethanon (6) [11] zu 7 (> 98.5 % ee nach Kapillar-GC), milder Basenbehandlung (!8) und anschließender Epoxid-Ringöffnung mit vollständiger Regioselektivität und kompletter Inversion der Konfiguration [12] im Multigramm-Maßstab zugänglich (Schema 2). Durch Behandlung von 9 mit b-Chlorethansulfonsäurechlorid [13] und Triethylamin wurde in einem Dominoprozess aus Eliminierung, Veresterung und intramolekularer Diels-Alder-Reaktion ein Gemisch aus 10 und einem weiteren exo-Sultonisomer gebildet, aus dem nach thermischer ¾quilibrierung reines 10 in ausgezeichneter Ausbeute isoliert werden konnte.[8] Die Überführung von 10 in das Methylencyclohexen 13 gelang mittels einer sequenziellen Transformation aus Eliminierung, alkoxiddirigierter 1,6-Addition des Lithiosilans 12 [14,15] und Desulfurierung unter Methylenierung im Eintopfverfahren. [16] In einem Schritt wurden so die Präfunktionen für ein g-Lacton enthüllt, mit dem 1,3-Dien eine Aktivierung für eine 1,4-Dioxygenierung geschaffen und der primäre Alkohol für eine Seitenkettenverlängerung freigelegt.Zur Seitenkettenverlängerung wurde das Diol 13 zunächst zweifach silyliert und anschließend die primäre Hydroxygruppe selektiv entschützt (Schema 3). Nach Umwandlung [17] des resultierenden Alkohols 15 zum Iodid 16 wurde durch Alkylierung mit Malonsäuredimethylester in Gegenwart des Proazaphosphatrans 17 [18,19] sowie Demethoxycarbonylierung [8,20] von 18 die benötigte C 2 -Einheit angeheftet. Entscheidend für eine effiziente Generierung des EndiolFragments der Zielverbindungen war letztlich eine intramolekulare Reaktionsführung. Die nach Verseifung von 19 erhaltene Carbonsäure 20 wurde im Eintopfverfahren zunächst mit Bis(sym-collidin)iod(i)-hexafluorophosphat [21] und dann mit Silberacetat in Dimethylformamid [22] umgesetzt, wobei das Formyloxy-e-lacton 21 [23] als Hauptprodukt isoliert BHT, EtOAc, 120 8C, Mikrowelle, 81 % über 2 Stufen; f) 1. MeLi, THF, À78 8C, 2...