Unter "Nahrungsergänzungsmitteln" werden im engeren Sinne Produkte verstanden, die ausschließlich Mikronährstoffe enthalten [1]. Sie sind neben Diätetika die einzigen Lebensmittel, die in der Apotheke abgegeben werden dür-Mit dem Wunsch nach einem Mineralstoffpräparat kommen viele Kunden in die Apotheke, denn trotz eines ausreichenden Nahrungsangebotes hierzulande sind oder fühlen sich einige Menschen mit Mineralstoffen und Spurenelementen unterversorgt. Gründe hierfür können in einer Fehl-oder Mangelernährung liegen und treten häufig in Verbindung mit chronischen Erkrankungen auf. Neben der Auswahl eines geeigneten Präparates sollte eine umfassende Beratung vor allem zur Anwendung und zu möglichen Interaktionen erfolgen. fen. Nahrungsergänzungsmittel sind per Definition von Arzneimitteln abzugrenzen. In diesem Artikel werden Mineralstoffe und Spurenelemente behandelt, die sowohl als Arzneimittel wie auch als Nahrungsergänzungsmittel gelten können. Definitionsgemäß werden Mineralstoffe und Spurenelemente gesondert betrachtet. Unter Mineralstoffen, die auch als Mengenelemente bezeichnet werden, versteht man solche anorganischen Verbindungen, die im Organismus in einer Konzentration von mehr als 50 mg pro kg Körpergewicht vorkommen [2]. Zu dieser Gruppe zählen unter anderem Calcium und Magnesium. Bei einer Menge von weniger als 50 mg pro kg Körpergewicht spricht man von einem Spurenelement. Auch Eisen ist dieser Gruppe zuzuordnen, obwohl es mit einem Vorkommen von ca. 60 mg pro kg Körpergewicht eigentlich ebenfalls zu den Mineralstoffen gehören sollte. Diese Sonderstellung lässt sich mit seinen physiologischen Eigenschaften erklären. Die Bedeutung von Calcium, Magnesium und Eisen für die physiologischen Vorgänge im Körper werden detailliert im Beitrag von Christian Ude in dieser Ausgabe besprochen. Nährstoffbedarf: Referenzwerte des D-A-CH-Verbandes Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) hat zusammen mit der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE) sowie der Schweizerischen Vereinigung für Ernährung (SVE) gemeinsame Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr festgelegt [3] (siehe Tabellen 1-3). Anhand dieser Referenzwerte lassen sich für die Praxis annäherungsweise Empfehlungen für die tägliche Zufuhr von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen generieren. Die angegebenen Mengen sollen den Bedarf eines gesunden Menschen decken.
Supplementkonsum in der BevölkerungIn den letzten Jahrzehnten hat der Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln weltweit stetig zugenommen [4]. Im Jahr 2001 wurden fast vier Millionen Euro für Nahrungsergän-268 | Pharm. Unserer Zeit | 3/2009 (38) zung ausgegeben. In der GISELA-Studie (Longitudinal study of an ageing population in Giessen), welche im Jahr 2002 durchgeführt wurde, wurde gezeigt, dass von den 388 der über 60-jährigen Studienteilnehmer fast die Hälfte mindestens ein Supplement innerhalb von drei Tagen einnahm. Magnesium war das am meisten ergänzte Mineral. Die Teilnehmer griffen am häufigsten zu Mon...