Paul Wolfskehl und der Wolfskehl-Preis

Abstract

Am 27. Juni 1997 verlieh die Akademie der Wissenschaften in Göttingen den Wolfskehl-Preis anANDREW J. WILES für die Lösung des Permatschen Problems. Die Laudatio wurde von HANS GRAUERT, dem Altpräsidenten der Akademie, gehalten 1 , und den Festvortrag "Über das Fermatsche Problem, die Vermutung von Taniyama und den Satz von Wiles" hielt GERRARD FREY. Über diesen Preis und seinen Stifter PAUL WOLFSKERL ist -auch von respektablen Autoren -so viel Unsinn geschrieben und von anderen unbesehen abgeschrieben worden, daß ich in dem Anlaß der Verleihung dieses Preises und der damit verbundenen öffentlichen Aufmerksamkeit die letzte Gelegenheit sehe, PAUL WOLFSKERL und seiner Stiftung etwas mehr Gerechtigkeit zuteil werden zu lassen. PAUL FRIEDRICR WOLFSKERL wurde am 30. Juni 1856 in Darmstadt als der jüngere von zwei Söhnen des reichen jüdischen Bankiers J OSEPR CARL TREO-DOR WOLFSKERL (1814-1865) geboren. PAULS Mutter JORANNA WOLFSKERL war die Tochter des Stuttgarter Hofbankiers NATRAN WOLF KAULLA . Der ältere Bruder PAULs, der Jurist WILRELM ÜTTO WOLFSKERL (1841-1907) übernahm nach dem Tode des Vaters 1865 das Bankhaus und führte es als selbständige Firma bis zum Jahre 1881. PAUL WOLFSKERL hingegen studierte von 1875 bis 1880 Medizin in Leipzig, Tübingen und Heidelberg, wo er, vermutlich im J ahre 1880, zum Doktor der Medizin promovierte. Das Thema seiner Dissertation ist nicht bekannt, doch erschien 1882 in der Zeitschrift für vergleichende Augenheilkunde eine Arbeit [20] von DR. P. WOLFSKERL aus dem Laboratorium der Heidelberger Augenklinik, die sich mit den Eigenschaften der horizontal spalt förmigen Pupillen bei Kälbern und vertikal spaltförmigen Pupillen bei Katzen beschäftigt. Dabei könnte es sich um einen Auszug aus seiner Doktorarbeit handeln. Die Photographie zeigt PAUL WOLFSKERL um 1880. Um diese Zeit machten sich bei ihm wohl auch erstmals die Symptome einer Multiplen Sklerose bemerkbar. Als Mediziner wurde ihm bald klar, daß er seinen Beruf als Arzt nicht lange würde ausüben können. Er entschloß sich, noch Mathematik zu studieren, ein Fach, mit dem er sich auch dann noch würde beschäfti-gen können, wenn er an den Rollstuhl gefesselt sein würde. Er studierte ab 1880 zunächst in Bonn und wechselte 1881 nach Berlin. Dort hörte er bis 1883 Vorlesungen unter anderen bei dem damals schon 7ljährigen ERNST EDUARD KUMMER (1810-1893). KURT-R. BIERMANN berichtet [3, S. 26], daß KUMMER seine Vorlesungen an der Universität erst im WS 1883/84 als 73jähriger einstellte. Unter dem Einfluß K uMMERs wandte sich PAUL WOLFSKERL der Zahlent heorie, insbesondere der algebraischen Zahlentheorie, zu. Daß er spätestens zu dieser Zeit mit der Fermat-Vermutung bekannt wurde, liegt auf der Hand. Es ist erwiesen, daß er die einschlägigen Arb eiten KUMMERs sorgfältig studierte. Daß es diesem auch im fortgeschrittenen Alter noch gelang, seine Studenten für die Zahlentheorie und für das PermatProblem zu interessieren, beweisen auch die späteren Aktivitäten eines anderen seiner Schüler aus jener Zeit [2] . Der Berliner jüdische Arzt ALBERT...

Public Recognition and Media Coverage of Mathematical Achievements

“…According to the terms of his will, 100,000 marks were set aside to the first person to prove Fermat's Last Theorem. Conditions for the prize were established and published in 1908, and there was a closing date of almost a century [2].…”

“…This is the Poincaré hypothesis, which was proven in 2003 by the mathematician Grigori Perelman (Leningrad, 1966) who, incidentally, rejected the cash prize. 2 It is worth mentioning that the Clay Mathematics Institute, founded in 1998, is a private, non-profit foundation dedicated to increasing and disseminating mathematical knowledge. For each one of the Millennium Problems, the institute had professional mathematicians in charge of it.…”

Book Review: Arnold's problems

“…It is well known that the famous prize of 100 thousand marks for proving Fermat's Last Theorem, arranged by P. Wolfskehl in January 1905 (the conditions for this prize were published in 1908) [22], resulted in a horrible avalanche of absurd 'proofs' as well as in the widespread idea that Fermat's Last Theorem is the central question of all mathematics. The latter opinion seems to have been very popular among laymen until now, even after the Wolfskehl Prize was conferred on A. Wiles in 1997.…”

The millennium problems: the seven greatest unsolved mathematical puzzles of our time

“…There have been even more lucrative prize funds. At the time of its endowment, the purchasing power of the most famous of all mathematical prizes, the Wolfskehl Prize for the solution of Fermat's Last Theorem, came to about 1.7 million dollars (as measured in 1997 currency) [1]. These sums for abstract problems stack up very well against the £20,000 reward (worth more than three million dollars in today's currency) that the Parliament of England established in 1714 for the invention of the marine chronometer, an instrument of incalculable commercial and lifesaving importance.…”

“…Using the Wolfskehl Prize as an example, Barner has convincingly argued that a conspicuous prize can play an important role in registering mathematics on the public's radar screen [1]. The question is, now that the initial buzz has died down, will the Millennium Prize Problems retain an interest outside the professional community?…”