h e t t 1 e r , Heidelberg: Neue
Ergebnisse der klinischen Fettstoflwechsel-ForschungDer Lipidstoffwechsel hat nach der Entwicklung neuer Verfahren und unter Auswertung weltweiter epidemiologischer Studien eine zentrale Stellung in der Krankheitslehre erreicht. Die fuhrenden Todesursachen in den Industrielandern betreffen die sog. degenerativen Herz-und Gefabkrankheiten. Sie werden durch Lipidstoffwechselstorungen in groi3em MaBe verursacht. Wissen wir do&, dafi Hyperlipoproteinamien zu den hauptsachlichsten Risikofaktoren fur Herzinfarkt, Angina pectoris, Hirngefafiverschlusse, abdominelle und periphere Arterienverschlufikrankheiten gehoren. W i r rechnen sie mit der Hypertonie und dem Zigarettenrauchen zu den Risikofaktoren erster Ordnung. Dabei kommt den Lipoproteiden auch fur diese beiden letzteren Risikofaktoren eine kumulative Bedeutung zu. Anstieg des arteriellen Druckes bedeutet die verstarkte Abfilterung der Makromolekule vom Typ der Lipoproteine in die Gefai3wand. Die ortsstandige Lipidsynthese wird unter verstarktem Filtrationsdruck ebenfalls beschleunigt und verstarkt. Es ist daher verstandlich, wenn in der Pravention, Therapie, aber auch in der Rehabilitation von Herz-und Gefafikrankheiten eine Normalisierung erhohter Lipoproteinwerte und pathologischer Lipidkonstellationen angestrebt wird.Fette sind als nichtwasserlosliche Elemente in Form der Lipoprotein-Komplexe gebunden. WGr unterscheiden auf Grund physikochemischer Trennungen der Chylomikronen die very low density lipoproteins (VLDL), die low density lipoproteins (LDL) und die high density lipoproteins (HDL). Es bestehen zwischen diesen Lipoproteinen Interaktionen insofern, als die LDL uber intermediare low density Lipoproteine aus VLDL entstehen (ILDL). Die VLDL werden in der Hauptsache in der Leber gebildet und dort wie die LDI, katabolisiert. Ob die ILDL zwangslaufige Zwischenprodukte sind, ist noch nicht entschieden. Fur Formation und Stoffwechsel der Lipoproteine ist der Eiweiabestandteil in Form der Apoproteine wesentlich. Es wird uber die Grundziige der Physiologie und Pathophysiologie der Lipoproteine und der Apoproteine berichtet. Die in der Klinik heute moglichen analytischen Verfahren werden dargelegt. Bestimmte Konstellationen angeborener Stoffwechselstorungen im Sinne der primaren Hyperlipoproteinamien werden angegeben. Es wird ferner eine Klassifizierung der sekundaren Hyperlipoproteinamien, z. B. bei Diabetes, bei Gicht, bei Pankreatitis, bei Hepatopathien, beim nephrotischen Syndrom, bei Schilddrusenstorungen und bei Alkoholismus gegeben. Danach werden die Moglichkeiten einer Beeinflussung der Lipoidstoffwechselstorungen und speziell der Hyperlipoproteinamien diskutiert. Eine Synopsis diatetischer Empfehlungen der zustandigen Fachgesellschaften verschiedener Lander wird mit Empfehlungen fur die Bundesrepublik Deutschland abgestimmt. Die Ergebnisse von Langzeitstudien im Sinne der primaren und sekundaren Pravention von Herz-und GefaDkrankheiten werden berichtet. Die primaren Praventivstudien, welche unter Verwendung bestimmter pol...
